Heim-Kreuzer

Freitag  13. Juni 2014

4°50,61N   013°50,57E     Log 1812,7     12,8 sm
Festland  Marina Veruda  Luft 31° Wasser 24°   Am Steg

Gestern nach Mitternacht sieht Wolfgang einen großen roten Punkt am Himmel, der erst stehen bleibt dann aber ganz langsam vom Himmel fällt. Er meint es könnte ein Seenotsignal sein, ich habe so was ja noch nie gesehen“. Dann kommt noch eins, jetzt sehe ich es auch. Es scheint bei Medulin , oder in dessen Landnähe zu sein. Wir wissen jetzt nicht so recht wie wir uns verhalten sollen und ob es wirklich ein Notsignal war. Wäre es auf See, dann wüssten wir was zu tun ist.
Bevor wir dann ins Bett sind, habe ich noch mal einen Rundumblick auf Wasser und Ufer gemacht. Da entdecke ich an der gleichen Stelle wo vorher das rote Signal war, ein Blaulicht direkt am Ufer. Scheint Policia oder Rettungswagen zu sein. Vielleicht war das eine Freudenreaktion zur Fußball WM, denn da haben ja die Kroaten in Brasilien gespielt und vielleicht auch gewonnen. Wir haben leider kein Fernsehen.
Das wäre dann aber eine Ordnungswidrigkeit, denn Signalmittel dürfen nicht zum Freizeitvergnügen benutzt werden.
Na ja, auf jeden Fall hatten wir noch eine ruhige Nacht.

Heute möchte ich gleich zu früh den Wetterbericht haben. Diesmal sagen sie eine Schlechtwetterperiode mit Sturmböen bis zu 45 Knoten Wind und Gewitter voraus.

Deshalb entschließen wir uns doch nicht mehr in die Bucht nach Banjole zu fahren, sondern gleich in unsere Marina, die ist ja sowieso gleich um die Ecke von Banjole.

Nach dem Frühstück alles schön Seefest verstauen und uns Segelfertig machen. Es gibt bereits wieder guten Wind zum Segeln.

Außerhalb der Bucht setzen wir nur unsere Genua und die auch nur gerefft. Ab geht die Post. Um den Leuchtturm zu umrunden, müssen wir weiter Richtung offenes Meer segeln, bis unser Kurs Richtung Veruda günstig ist. Wir müssen öfter kreuzen. Unsere Geschwindigkeit nimmt weiter zu. Die Wellen aber auch. Unsere Samoa segelt aber gut dahin. Sehr viele Schiffe sind wieder unterwegs, uns scheint sie wollen alle nach hause. Zum Teil wohl wegen der Wetterwarnung, zum Teil auch, weil ja Morgen wieder Charterwechsel ist.

Teilweise ist unsere Samoa so schnell, dass wir andere Yachten überholen.

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Heute ist Segeln sehr anstrengend, aber wir haben uns ja die letzten zwei Wochen ausruhen können. In der Nähe unserer Hafeneinfahrt begegnet uns das kleine gelbe U-Boot wieder, das womöglich Touristen zu einer Bucht fährt, wo Fische angefüttert wurden um sie dann den Gästen zu zeigen.

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In der Hafeneinfahrt fährt Wolfgang sehr langsam, um mir in Ruhe genug Zeit für meine Fender zu geben. Plötzlich fährt so ein kleineres Motorboot wie ein Irrer an uns vorbei, das ich mir einen Kommentar nicht verkneifen kann. Dann sagt Wolfgang: „Das ist ein Polizeiboot“. Die haben sich gleich darauf einen kleinen Flitzer geschnappt und entweder verwarnt oder eine Geldstrafe erhoben. Danach düsen sie wieder wie wild davon. Vorne auf der Spitze steht ein Beamter, diesmal verfolgen sie einen Jetskifahrer, der in der Badezone der Bucht davon flitzt. Auch verboten. Sah aus als wollten sie ihn überfahren, so dicht haben sie ihn ausgebremst. Irgendwie haben sie ja Recht, denn es sind ja auch Schnorchler und Schwimmer unterwegs. Kommt es zu einem Unfall kann es oftmals sehr schlimme Folgen haben. Aber den Verkehrssünder gleich zu versenken, na ich weiß nicht.

Am Anfang der gegenüberliegenden kleinen Marina hängt ein Segelschiffchen, das auch schon bessere Tage gesehen hat. Ein trauriger Anblick.

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Kaum fahren wir paar Meter Richtung Liegeplätze, da pfeift uns wie wild ein Marinieri, der am Transitsteg verweilt und winkt uns zu sich. Wir aber ignorieren ihn und fahren weiter. Dann biegt Wolfgang zu unserem Steg ein, da schreit schon wieder Einer von der Marina lautstark auf uns ein und fuchtelt mit den Händen. Auch ihn beachten wir nicht, schließlich wissen wir, wo wir hin wollen und müssen uns aufs Anlegen konzentrieren. Ich sehe aber, dass er einen Tablet-PC in der Hand hält. Wahrscheinlich hat er den Bootsnamen gesehen und nachgeforscht. Er hat uns nicht weiter belästigt. Das Anlegen am Steg hat auch wieder prima geklappt.
Schnell wäscht Wolfgang das Boot mit Frischwasser ab während ich unseren Müll wegbringe. Dann noch die Schoten vom Vorsegel abnehmen und die Persenning drüber ziehen.
Danach erst mal unter Deck in den Schatten, sonst bekommen wir noch einen Sonnenstich.
Etwas später gehen wir zum Duschen. Da war ich mal nicht nett und mich nicht beeilt, obwohl außen vor den Duschen Leute gewartet haben, sondern habe eine ausgiebige und lange Dusche genossen.

Unser Bootsnachbar Willi ist auch wieder mit seinem Boot und Gästen eingetroffen. Er erzählt uns, dass Roger unser Engländer mit seinem Boot weiter nach Griechenland gestartet ist und später, dann so in zwei Jahren seine Sideways bis nach England segeln will. Es ist sehr schade, dass wir ihn nicht mehr angetroffen haben. Wir wünschen ihn viel Erfolg für seine Reise.
Dann
erzählt er noch, dass unser Bootsnachbar Rudi von gegenüber verstorben ist. Ihn haben wir aber nicht weiter gekannt.

So und jetzt machen wir uns auf zu einem Spaziergang, denn wir haben zwei Wochen keinen Landgang mehr gemacht. Wir wollten mal ausprobieren, wie wir damit klar kommen würden. Hat sehr gut funktioniert, Wasser und Proviant, alles war reichlich vorhanden. Wir Zwei sind uns auch kein einziges mal auf die Nerven gegangen, obwohl sich alles auf engsten Raum abspielt. Halt eben ein Team.