Donnerstag 11.06.2015
44°34,34N 014°24.61E Log 2093,0 10,6 sm
Insel Losinj Bucht Artaturi Luft 32° Wasser 23°
Diese üblen Viecher, überall haben sie gestochen als wir in unserer Koje lagen. Daraufhin holte Wolfgang schnellstens den elektrischen Insektenvertreiber, während ich auf die Jagd ging. Einige dieser Vampire habe ich erledigt, nur leider haben sie schon kräftig an uns genascht. Das Blut, unser Blut klebt jetzt an den Wänden unserer Kabine und auf unserem Bettlaken.
Zum Frühstück gibt es heute noch mal Steinofenbrot von gestern. Später möchte ich aber neues backen.
Gegen Mittag haben wir freie Sicht, jetzt sind nur wir und noch ein Segler in der Bucht. Am Ufer entdecken wir ein gestrandetes Segelboot, das anscheinend schon länger dort liegt.
Mein Brotbacken wurde mit Erfolg gekrönt. Das frischgebackene Mehrkornbrot, ist diesmal gut gelungen.
Am frühen Nachmittag treffen dann wieder Boote ein. Unter anderem eine sehr schöne, ältere Ketsch. Sie fährt schön langsam und kommt näher. Fast ein bisschen zu nahe. Der Skipper der aussieht wie ein Pirat, steuert das Schiff und zwei weitere junge Männer stehen vorne am Anker. Als sie ihn endlich betätigen, fällt die Ankerkette im Zeitlupentempo, da scheint was nicht in Ordnung zu sein. Der Piratenkapitän fährt bei dem Ankermanöver gleich rückwärts. Sieht aus als ziehen sie den Anker über Grund, dann scheint er aber zu greifen und das Schiff hängt. Unmittelbar danach machen sich alle Mann an Bord fertig und fahren mit dem Beiboot an Land.
Jetzt wo bei der Ketsch keiner mehr an Bord ist, beeilt sich Wolfgang um ins Wasser zu kommen, um ihren Anker suchen. Er möchte wissen ob er sich eingegraben hat.
Diese Mannschaft hat, wie unser Josef es macht, auf kroatisch geankert.
Anker rein geschmissen, in diesem speziellen Fall, ganz langsam abgelassen und einen kleinen Berg Kette dazugegeben.
Wolfgang findet den Anker. Er liegt nur oben auf dem Grund. Unserer Meinung nach, wie scheinbar auch von anderen Skippern, die die ganze Aktion auch verfolgt haben, dass viel zu wenig Kette gesteckt wurde. Bei Wind, vor allem in der Nacht, könnte das zu Problemen führen.
Obwohl noch viel Platz in der gesamten Bucht ist, drängen sich nacheinander immer mehr Yachten in unsere Ecke.
Die nächste Attraktion ist eine kleinere Yacht von einem österreichischen Einhandsegler. Der will natürlich auch in unsere Ecke. Auch er fährt vorbildlich langsam zwischen den anderen Yachten, lässt dann sein Schiffchen treiben und geht vor zum Bug, Anker werfen. Bei ihm allerdings rasselt sehr viel Kette rein. Dann geht er wieder ans Steuer und will seinen Anker rückwärts einfahren. Doch der rutscht nur über den Grund. Als er bereits viel zu weit gefahren ist, stoppt er auf, holt seinen Anker wieder ein und probiert das Ganze nochmal. Diesmal sehr dicht an unserem Heck. Jetzt lässt er noch mehr Ankerkette einlaufen. Wieder schauen alle von den benachbarten Booten und einer sagt „das sind doch mehr als 60 m“. Auch er könnte bei zu viel Wind Schwierigkeiten bekommen und auf andere Yachten treiben, hoffentlich nicht auf unsere. Noch einen den wir im Auge behalten sollten.
Aber jetzt machen wir der Konoba erst mal Konkurrenz und verbreiten gemein leckeren Gruch von frisch gegrilltem Fleisch und Gemüse in der ganzen Bucht.
Zu später Stunde liegen 12 Yachten in der spiegelglatten Bucht vor Anker.