Gegenverkehr

Donnerstag 06.08.2015  

44°12,86N   014°51,81 E     Log 2276,5  10,5 sm      Ankern 14m

Insel Molat  Bucht Podgarbe  Luft 33°  Wasser 25°    Betr. Stunden 405,9

Mit  ein „paar“ winzige Plagegeister hatte ich gestern etwas untertrieben. Waren wir doch die ganze letzte Woche von ihnen verschont geblieben, greifen sie jetzt um so mehr an.

Wir hatten bis jetzt nur Wespen, aber die haben wir einfach ausgesperrt. Ich habe ja zuhause einige Fliegengitter genäht, die seit letzter Woche dafür zum Einsatz gekommen sind. Karlo hat auch gesagt, dass es heuer besonders schlimm mit Wespen ist.

Wolfgang hat gestern schon gesagt, dass am Grund so komische Knäuel liegen. Jetzt  beim Frühschwimmen, sehe ich sie auch. Es sieht wie ein riesiger Seeigelfriedhof aus. Als lägen da abertausende von alten mit Algen übersäten schlammfarbene  Seeigel am Meeresgrund. Sieht wirklich mehr als merkwürdig aus. Uns stört es nicht weiter, denn wir segeln gleich weiter.

Ein alter Fischer in der Bucht.

Samoa0166-001

Wolfgang nimmt auch noch ein Bad und will anschließend noch die Paddel vom Dinghi abmontieren, damit sie unterwegs nicht verloren gehen. Dabei rutscht er mal wieder ab und streift beim Abgang mit seinem Hinterteil die Badeleiter. Das tut ganz schön weh.

Merkwürdig ist auch, dass fast alle Schiffe und das sind heute nicht gerade wenig in den Süden fahren. Wie von einer unsichtbaren Macht angetrieben.

Samoa0166-002

Nur wir und ein paar andere Außenseiter fahren gegen den Strom nach Norden. War es vorher Windstill, kommt jetzt kurz vor Podgarbe Wind auf. Wir nutzen die Kraft des Windes trotzdem um gar an unser Ziel zu kommen.

Obwohl es heute noch gar nicht so spät ist, sind doch schon einige Boote in der Bucht und wir gehen bei dem Wind auf Sicherheitsabstand und wollen auf 14 m Ankern. Beim ersten Versuch rutscht der Anker jedoch am Grund entlang und wir müssen erneut den Anker werfen. Diesmal scheint er zu halten. Wolfgang kann ihn in dieser Tiefe und bei den Wellen nicht mehr sehen. Deshalb behalten wir unsere Instrumente in der nächsten Zeit besonders im Auge.

Heute ist mal wieder Brot backen angesagt.

Wolfgang möchte noch die letztens angefangene Leine fertig spleißen, aber die ist durch das Waschen in der Waschmaschine innen so verfilzt, dass er einen Schraubenzieher abgebrochen hat. Deshalb hat er keine Lust mehr und packt die Leine wieder in die Backskiste.

Wir dachten eigentlich die Bucht ist schon ziemlich voll, aber im laufe des Tages bis zum Abend kamen immer noch mehr angefahren.

Um 18,00 Uhr haben endlich der Wind und die Wellen nachgelassen, sodass ich doch noch einen Schnorchelgang durchführen konnte. Ich habe wieder ein Prachtstück von Muschel gefunden und in Begleitung war ich auch wieder mal von den unterschiedlichsten Fischen, als Einzelne oder im Schwarm. Einfach herrlich.

Jetzt wird es aber Zeit, wir wollen nochmal den Grill anschüren. Unser mitgebrachtes Fleisch ist noch in Ordnung. Jetzt können wir endlich unsere Kühlbox wieder etwas weniger kalt einstellen und somit deutlich an Strom sparen.

Was für ein Jammer dass wir am Südufer der Bucht ankern und der gute Duft nur nach hinten abzieht und nur die direkten Nachbarn etwas davon abbekommen.

Samoa0166-003

Ein Highlight möchte ich noch mitteilen, das wir gestern in der Soline gesehen haben. Als wir vom Brot holen in unser Dinghi steigen wollen, warten wir erst bis die Leute vor uns in ihr Beiboot gestiegen sind. Der Witz dabei war, das Schiffchen hatte keinen Boden mehr. Die Herrschaften saßen außen auf dem Schlauch vom Beiboot, was ja völlig normal ist, bloß wo hatten sie ihre Füße? Vielleicht haben sie sie ja als Antrieb eingesetzt wie Fred Feuerstein.

Jetzt kurz vor Mitternacht haben wir noch 26°.