Sonntag 09.08.2015
44°34,27N 014°24,61 E Log 2323,9 0 sm Ankern 11m
Insel Losinj Bucht Artaturi Luft 34° Wasser 26° Betr. Stunden 409,6
Heute mal nichts besonderes, nur ein bisschen Putzen, Schrauben und Muscheln sortieren.
Zwischendrin immer wieder im Meer abkühlen.
Die Bucht ist heute nicht ganz so voll wie gestern.
Heute Nachmittag ankerte vor uns ein schmuckes Motorboot. Sofort wurden die Scheiben geputzt und das Schiff mit Süßwasser geschrubbt und dann die Scheiben wegen der Sonne zugedeckt. Wir haben uns noch lustig gemacht, wie adrett und seltsam doch die Engländer sind. Das Motorboot dürfte größer sein als unser Segler und hat uns wegen der schiffigen Form gleich gefallen. Der Mann und die Frau sehen aus als wären sie die Mannschaft. Den weiteren Nachmittag bekam man die beiden auch nicht mehr zu sehen.
Später liegt weiter draußen eine ältere, sehr große Ketsch, soweit man das auf die Entfernung beurteilen kann, war sie wahrscheinlich in Topzustand. Mit dem Fernglas wird sie natürlich etwas näher betrachtet. Ich sage noch zu Wolfgang: “Die Mannschaft von der Ketsch hat das selbe an wie die Engländer vor uns. Vielleicht ist es ja ihr Beiboot“. Wir machen Witze.
Gegen Abend kommt die Englische Crew wieder aus ihrer Versenkung. Der Motor wird gestartet, die Frau steht am Bug, beobachtet dass der Anker gut aus dem Wasser kommt und macht eine Leine an der vorderen Klampe fest. Er fährt weiter und sie bleibt vorne am Bug stehen. Er steuert auf die Ketsch zu und sie machen tatsächlich an ihrer Steuerbordseite fest. Es scheint wirklich das Beiboot zu sein. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden wem sie gehört. Und wir haben noch unsere Witze gemacht.
Am frühen Abend machen wir wieder einen Landgang. Wir fahren am Ufer entlang und müssen uns ein freies Plätzchen suchen wo wir an Land gehen können. Gar nicht so einfach. Was man vom Boot aus nicht sah, waren die Massen an Menschen die im Wasser und am Ufer waren.
Endlich zwischen den Badenden durchgekämpft müssen wir uns noch mühselig an denen am Ufer liegenden Menschen vorbeimogeln.
Jetzt suchen wir das Restaurant, das wir vom Wasser aus ein bisschen sehen konnten.
Es ist sehr groß und wir bekommen einen Platz auf der Terrasse. Vom Meer können wir aber nur einen kleinen Zipfel sehen.
Die Terrasse grenzt eine Mauer ab, in der Blumen gepflanzt wurden, die wir auch von Zuhause her kennen. Nur die schönen Schmetterlinge die sich auf den Blüten niederlassen gibt es bei uns nicht.
Unser Fisch war sehr gut, nicht so gut wie in der Soline aber ganz ok. Aber das Personal war nicht ok. Sie waren zwar äußerlich freundlich, aber ihre missmutigen Gesichter ließen alles andere als Spaß bei der Arbeit erkennen. Denen sollten wir mal Karlo schicken.
Hier geht gar nichts vorwärts. Aber sie können uns sagen wo ein kleiner Markt ist.
Nach dem Essen machen wir uns auf den Weg. Jetzt erkennt man erst mal, was das für eine große Siedlung mit Ferienwohnungen ist. Vom Wasser aus sah man nur vereinzelte Häuser, die meist von Bäumen verdeckt waren.
Und massenweise Autos von den Urlaubern, das sind wir so nicht mehr gewohnt, von den anderen Inseln.
Dann entdecken wir auch den Minimarkt und gehen rein, leider kein Brot mehr da.
Die freundliche Verkäuferin die auch hier am Sonntag den ganzen Tag geöffnet hat sagt zu uns: “Morgen ab 7.30 Uhr habe ich alles wieder da“. Schön, dann kommen wir morgen früh nochmal.
Als wir uns dann mit unserem Dinghi auf den Rückweg machen, sehen wir eine zweite, diesmal ziemlich neue große Ketsch, dicht neben unserer Rarität ankern.
Als es dunkel wird, leuchten die beiden Masten der älteren Ketsch und bringen historischen Flair in unsere Bucht, da kann die Neue auch sehr schöne aber leider nicht mithalten.