Leerer Steg jetzt voll

Dienstag 06.10.2015  

44°50,61N   013°50,78 E     Log 2374,4  0sm    Steg

Marina Veruda  Luft 22°  Wasser 19°    Betr. Stunden 414,3

Am späten Vormittag wir waren gerade am werkeln, ertönt ein ohrenbetäubendes TuuuuuuuuuuuuuuT. Wolfgang springt an Deck und ruft dann zu mir runter:“ komm schnell rauf, das musst du dir ansehen!“. Ich eile also rauf an Deck und „wow“, unser neues Beiboot die „SANTA MARIA T“ unter holländischer Flagge steuert auf den leeren Steg gegenüber zu.

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Alle Leute die in der Nähe sind bleiben stehen, staunen und fotografieren.

Wir stehen natürlich auch mit unseren Nachbarn am Steg und gucken, dabei erzählt uns Willi dass er gewusst hat dass dieses Schiffchen kommt. Es hätte schon im September hier sein sollen. Es ist auch kein Gast- sondern ein Dauerlieger wie wir auch. Anne sagt dass im Juni extra am Steg noch alles Ausgebaggert wurde. Zum Glück waren sie nicht mehr lange da, denn die großen Pumpen die den Schlamm hochgepumpt haben, machten einen heiden Lärm. Bekannte von ihnen mussten deshalb ihren Platz an dem Steg dafür räumen. Wir hatten uns schon gewundert, dass niemand da drüben mehr angelegt hatte.

Die Motorjacht soll 37m lang und 7,75 m breit sein. Mit einen Kraftstofftank von 30000 Litern (Einmal volltanken bitte) und einem Wassertank von 6000 Litern. Sie hat mit 651Ps und  einer sechsköpfigen Crew ihre Jungfernfahrt zu uns gemacht. Welch ein Ereignis.
Bei den Gästen die an Bord waren, befand sich auch unser Nachbar, der Notar Franko.

An unserem Steg direkt gegenüber von uns, lag die Motorjacht AVA, die vor ein paar Tagen ausgelaufen ist. Sie wurde rüber nach Pommer gefahren, wo sie ihr neuer Eigner in Empfang genommen hat und wird auch dort bleiben. Die direkten Nachbarn sind auch nicht böse darüber, denn der Slowenische Eigner hatte sich nicht so recht gekümmert und sein Boot mit sehr langen Leinen am Steg festgemacht. Bei starken Wind ist sie dann immer kräftig hin und her getrieben worden und hat die anderen Boote dabei kräftig angeschubst.
Was unser Willi so alles weiß.
Nachdem wir unsere Neugier befriedigt und mit den Nachbarn gequatscht haben, wurde mal wieder was getan.

Das Türchen vom Gaskasten war noch nicht so ganz passend für den Käpten und deshalb bräuchte er Wachsmalkreiden. Diese wollte er auf Papier auftragen und dann so verwenden wie es der Zahnarzt mit Zahnabdrücken immer macht.

Was der von mir immer so will. Wachsmalkreiden hatte ich natürlich nicht, aber der Vorschlag mein Lippenstift könnte doch auch gehen, war genehmigt. Also wurde Lippenstift auf Papier aufgetragen und zwischen Tür und Rahmen gedrückt. Die roten Abdrücke hat er dann solange geschliffen bis keine Farbe mehr zu sehen war. Dann war der Käpten einigermaßen zufrieden und ich durfte seinen Schleifstaub entfernen.

Als nächstes waren unsere Wassertanks dran. Das läuft immer nach dem gleichen Schema ab. Beim Hecktank Wasser ablassen, austrocknen, fertig. Beim Vorderen Tank, Wasser raus, austrocknen, Schnaps rein. Dann mal alle Wasserhähne öffnen bis der Schnaps aus den Leitungen kommt, auch fertig. Zum Schluss noch den Boiler leer pusten, dann ist das Thema Tanks auch erledigt. Danach haben wir keine Lust mehr, müssen aber noch Betten beziehen und Staub saugen.
So fertig.
Beim Schnapsflaschen entsorgen ist es bereits dunkel. Aber unser Umfeld wird von der Santa Maria T erhellt.

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