Samstag 26.03.2016
44°50,61N 013°50,78 E Log 2374,4 0sm Steg
Marina Veruda Luft 14 Wasser 12°
Wir wünschen Euch Allen und allen Menschen dieser Welt, ein frohes friedliches und gesegnetes Osterfest.
Das Wetter passt, da möchte Wolfgang gleich mit dem Schleifen am Bug beginnen. Die feinen Risse im Gelcoat, sollen aufgefräst und verspachtelt werden, bevor die neue Edelstahlplatte beim nächsten Mal montiert wird.
Da die meisten Risse von der Edelstahlplatte verdeckt werden, würde eigentlich auch ein einfaches Abdichten mit Sikaflex reichen. Doch Wolfgang möchte die Risse auf jeden Fall freilegen, um sicherzugehen, dass wirklich nur die äußere Gelcoatschicht gerissen ist und das darunterliegende GFK keine Brüche hat. Wolfgang pudert das halbe Oberdeck und sich selbst natürlich auch mit Schleifstaub ein.
Mit Mehlstaub hantiere ich unter Deck, denn ich möchte einen Osterzopf backen.
Nach der Wartezeit ist mein Teig schön aufgegangen und kann jetzt in den Backofen.
Der verstaubte Mann, der seinen Kopf zu mir in den Niedergang streckt, ist mit Fräsen jetzt auch fertig. Die gute Nachricht ist, dass die Risse nicht tiefer gehen und damit durch unser damals überlastendes Ankermanöver kein ernsthafter Schaden entstanden ist. Jetzt soll die Gelcoat-Spachtelmasse drauf, doch die, die wir an Bord haben, ist schon zu alt und nicht mehr zu gebrauchen. Deshalb macht Wolfgang sich gleich auf den Weg zu Wasi in den Bootsladen. Sollte der schon zu haben, empfehle ich Wolfgang in seinen Lieblingsbaumarkt zu fahren. In der rechten Ecke hinten im Baumarkt, eingeschlossen in einem Schrank, gibt es so was.
In der Zwischenzeit ist mein Ostergebäck fertig geworden und sieht recht lecker aus. Es hat nur ein Manko, der Boden ist wieder etwas angedunkelt, d.h. man erkennt deutlich, dass unsere Lebensmittel hauptsächlich aus Kohlenstoff bestehen. Die Hitze von meinen Gasbackofen ist einfach für die Brot oder Kuchenböden zu heiß. Da muss ich scheinbar noch öfter experimentieren, bis das mal klappt, aber ich gebe nicht auf.
Nach der Zeit zu urteilen, hatte Wasi nichts und Wolfgang fuhr nach Pula. Und tatsächlich, im Baumarkt gab´s das Gelcoat-Reparaturset und nicht mal teurer als bei SVB.
Jetzt zog er noch die erste Schicht Spachtelmasse auf. Bei mir bestellte er aber vorher noch Kaffee und natürlich wollte er auch gleich den noch warmen Osterzopf probieren. Aber das dachte ich mir schon, dass der nicht bis Morgen heil bleibt.
Den Boden vom Osterzopf haben wir einfach ein bisschen abgekratzt, dann schmeckte er noch richtig gut.
Nach der Stärkung trägt Wolfgang noch mal Spachtelmasse auf. Als er fertig war, ließ ich ihn nicht mehr unter Deck, sondern schickte ihn erst zum Duschen, neuen Staub wollte ich nicht mehr in meinem Salon haben, nachdem ich schon sauber gemacht hatte.
Unterdessen sind unsere slowenischen Nachbarn Maria und Marco eingetroffen. Das Ehepaar aus Erding vom vordersten Platz mit ihrem Motorboot ist noch gestern Abend angekommen. Überhaupt sind jetzt doch etliche Eigner auch auf den anderen Stegen hier, um die Osterfeiertage zu nutzen und nach ihren Booten zu schauen.
So, jetzt kommt ein gesäuberter Käpten an Bord und wir können unser verschobenes Fischessen von gestern nachholen.
Im Skuza bietet uns der Kellner, ganz frische Filets vom großen Fisch, ähnlich wie Hai, in Weißweinsauce an. Wir studieren aber trotzdem erst mal noch die Speisekarte. Unsere Wahl fiel auf die Filets vom großen Fisch. Lassen wir uns mal Überraschen.
Zuerst verspeisen wir unseren gemischten Salat. Der schmeckte so gut, wie frisch geerntet und nicht wie mein letzter Woche gekauftes Wassergemüse.
Als danach unser Fisch gebracht wurde, begutachteten wir erst mal. Er war in Scheiben wir Medaillons angerichtet, sah auch Top aus, nur was war das für ein Fisch? Ähnlich wie ein Hai, sagte vorhin der Kellner. Der Fisch hatte fast keine Gräten, aber dafür Knorpel und ganz weißes Fleisch. Nur man hatte dauernd etwas von diesen Knorpelröhren im Mund. Von der Größe der Medaillons und der Farbe der Haut, sieht er aus wie ein kleiner Glatthai, den wir mal im Aquarium von Verudela gesehen haben. Na ja, besser wir essen den Hai, als er uns. Geschmacklich wirklich sehr gut, aber zum Essen für uns zu popelig. Den werden wir nicht noch mal bestellen. Wir wollen aber schon gelegentlich mal was neues probieren.
Jetzt sind wir erst mal pappsatt und sind froh, dass wir noch ein bisschen unter dem Sternenhimmel zurück zum Schiff laufen können.