Freitag 23.09.2016
44°51,58 N 013°49,11 E Log 2543,8 4,2 sm Ankern 10m Sand
Festland, Bucht Stoja Luft 23° W 22° Betr. Std. 436,4
Unser Vorhaben, südlicher in eine Bucht und dann weiter über den Kvarner, haben wir verworfen. Denn die Nächte werden jetzt doch schon merklich kühler und wir haben schon ein paar mal unser Heizöfelchen angemacht. Mit Landstrom überhaupt kein Problem, aber draußen auf dem Wasser müssen wir mit dem Strom haushalten.
Aber rausfahren wollten wir trotzdem noch mal, denn das Wetter ist herrlich. Deshalb haben wir uns entschlossen, nicht sehr weit, eigentlich nur um die Ecke in die Bucht Stoja zu fahren, in der wir noch nie gewesen waren, weil sie zu nahe an unserem Hafen ist.
Da wollen wir für eine Nacht bleiben und testen wie wir mit dem Klima zurechtkommen und gegen die eventuell zu erwartenden starken Böen sollten wir auch geschützt sein.
Sollte es so kalt sein, dass wir die ganze Nacht kuscheln müssten um schlafen zu können, werden wir für die restlichen Tage immer nur Tagesausflüge machen und am Abend zu unserem Steg zurückkehren. Da gibt es dann wieder Heizung.
Stress machen wir uns keinen, deshalb fahren wir noch mal zum einkaufen.
Dann ergänzen wir noch unseren Wasservorrat. Das möchte ich immer so haben, das beruhigt meine Nerven und dann kann es losgehen.
Da die Bucht recht schnell erreicht wäre, segeln wir einfach vorab ein Stückchen weiter, wäre ja auch zu schade zu bald anzukommen bei diesem traumhaften Wetter.
So könnten wir bis ans Ende der Welt segeln.
Am frühen Nachmittag steuern wir dann doch die Bucht an.
Es ist eine riesige Badebucht. Auf der westlichen Seite erstreckt sich gut hinter Bäumen versteckt ein Campingplatz. Auf der östlichen Seite, ist eine Straße und viele kleine Häuser und kleine „Schrebergärten“ die zu Pula gehören. An der gesamten Länge hat man die Möglichkeit über Treppen ans Ufer zu gelangen und sich ein Plätzchen zum Sonnenbaden zu suchen. Und im südöstlichen Bereich sind Hotels angesiedelt.
Jetzt, ende September sind nicht mehr viele Touristen hier, aber viele Einheimische nutzen nach der Arbeit noch mal die Gelegenheit für ein kurzes Bad im Meer. Auch viele ältere Menschen nutzen noch das schöne Wetter am Strand.
Wolfgang geht natürlich gleich Anker suchen. Ob ich ins Wasser gehe weiß ich noch nicht. 22° sind doch schon ein bisschen frisch. Der Fußwassertest hat mich dann doch überzeugt baden zu gehen. Bin ich froh dass ich rein bin, denn das Wasser ist überragend.
Nun kommt das kulinarische, Wolfgang schürt den Grill an.
Danach einfach nur im Cockpit sitzen und die Seele baumeln lassen. Die Menschen scheinen hier mehr Zeit zu haben als zuhause. Ältere sitzen auf Bänken und unterhalten sich und die Jungen sprechen auch noch normal miteinander, also quasi analog. Das sind alles keine Touristen sondern Einheimische.
Es gibt einfach rund um uns herum viel zu sehen.
Was für ein schöner gelungener Tag.
Die Krönung kam aber erst noch als ich mir mit dem Fernglas das Ufer ansah. Die Sonne war schon fast versunken, da war es, als würde dicht unter der Wasseroberfläche irgend etwas geschoben. Dann plötzlich tauchten zwei Delfine auf. Sie waren nicht weit von unserm Boot entfernt. So weit hinten in einer Bucht sind sie wohl eher selten zu finden.
Bis wir unseren Fotoapparat zur Hand hatten, waren die Glücksbringer schon wieder auf den Weg zum offen Meer.
Gefreut haben wir uns trotzdem.