Samstag 04.08.2018
44° 39,71N 014° 15,86 E Log 2998,0 26,2sm
Bucht Vognišća Luft 33° Wasser 27°
Heute wollen wir auf jedenfall über den Kvarner. Deshalb brechen wir gleich nach dem Frühstück auf. Mit 5–6 Knoten Fahrt unter Segel kommen wir gut voran. Isabella ist noch müde und legt sich im Cockpit auf die Bank und schläft.
Nach einiger Zeit steht sie auf und sagt ihr ist schlecht. Wir wollen sie mit spielen, steuern lassen oder Schiffe zählen dazu bringen, dass sie sich ablenkt. Erst glauben wir ihr nicht so ganz, bis sie sich plötzlich übergibt und alles im Cockpit landet. In diesem Fall waren wir froh, dass der Wind nachgelassen hat. So konnte der Käpten Wasser aus dem Meer schöpfen und Nici schrubbte das ganze Übel von Bord.
Nach einer Weile fährt ein Segler an uns vorbei, dem ein Delfin folgt. Schade dass er soweit weg ist.
Auf einmal sehe ich wie der Delfin zurück in unsere Richtung schwimmt. Wie aus dem Nichts sind wir von Delfinen umzingelt. Ein freudiges kreischen beherrscht die Mannschaft. Die großen grauen Tümmler spielen mit uns. Sie springen und tauchen neben unserem Schiff. Dicht unter der Wasseroberfläche schnellen sie vorbei und wir wissen wo sie gleich wieder auftauchen und springen werden. Ein paar junge Delfine sind auch dabei. Es sind mindestens sieben bis acht Tiere oder auch mehr. Wir können uns nicht entscheiden von welcher Seite des Bootes wir zuerst schauen sollen. Alle sind total aufgeregt. Was für ein Riesenglück, das nur selten vorkommt, so viele Tiere so dicht am Boot zu sehen. Manchmal glaubt man sie schauen einen an. Leider konnten wir auch bei einigen Delfinen Verletzungen erkennen.
Nach einiger Zeit sind sie wieder im Meer verschwunden. Ab und an sehen wir in weiterer Entfernung noch mal welche auftauchen.
Der Wind kommt nicht mehr zurück, deshalb müssen wir den Rest der Strecke bis nach Unije motoren.
Als wir in der Bucht ankommen, liegen schon einige Boote vor Anker, auch große Motorboote die an Land festgemacht haben.
Wolfgang fährt ganz langsam durch das Ankerfeld und checkt die Lage. Wir passen nicht mehr so richtig dazwischen, also fahren wir wieder ein Stück zurück, so mehr am Anfang der Bucht und werfen auf 10 Meter unseren Anker. Opa geht gleich nachschauen wie er liegt. Isabella und Nici gehen baden, denn es ist auch heute wieder sehr warm. Opa hat keine so guten Nachrichten, der Boden ist recht steinig und der Anker hat sich nur mit der Spitze etwas eingegraben. Wir versuchen es mit mehr Kette und ziehen nochmal dran. Vielleicht gräbt er sich ja noch ein.
Inzwischen entdeckt Isabella meine Flossen und möchte sie gerne mal ausprobieren. Ein bisschen zu groß sind sie noch, aber es geht. Sie ist begeistert wie schnell man mit ihnen vorankommt. Opa schaut inzwischen nochmal nach dem Anker. Er hält nicht. Dafür fährt ein großer Segler aus der Bucht. Seinen Platz wollen wir jetzt einnehmen. Wieder hinten im Ankerfeld angekommen, werfen wir den Anker erneut. Auf einmal steht ein Italiener am Bug seines Schiffes und fuchtelt mit den Armen und gibt uns zu verstehen, dass hier sein Anker liegt. Wir sehen in der Entfernung kein Problem, heben unseren Anker aber wieder und setzen ihn erneut ein Stückchen weiter weg. Jetzt sind alle zufrieden, wir auch, denn jetzt hat sich unser Anker gut eingegraben. Nun ist wieder baden angesagt.
Danach gibt es Essen, aber unter Deck, denn dort sind wir vor einer lästigen Späherwespe geschützt.
Am späten Abend ertönt meckern vom Ufer. Aus dem Dickicht kommen zwei Ziegenherden und laufen am Ufer entlang.
Immer noch kommen Schiffe und quetschen sich zwischen uns, aber irgendwie haben alle genug Platz.