Wir starten doch noch mal

Montag 08.10.2018
44° 49,72 N 013° 51,13E Log 3122,8 7,4 sm
W 19,5° L 21° Betr. Std. 504,5 Boje Tanken 101,44 Ltr.
Festland Bucht Soline

Heute Morgen war noch alles bewölkt. Mal sehen wie sich das Wetter entwickelt. Wir werden erst mal los laufen um Brot zu kaufen. Noch auf dem Steg treffen wir die Österreicher von dem kleinen Motorboot und wenn ich sage klein, dann meine ich das auch. Wir stellen uns mal eben bei ihnen vor. Sie, ein Pärchen in unserem Alter und ihr großer Hund. Ihr Boot hat nur eine winzige Schlupfkabine und an Deck ist auch wenig Platz. Für die drei aber anscheinend doch genügend, denn sie bleiben bis Freitag. Nach dem kleinen Plausch laufen wir weiter.
Der Grga Markt in der Marina hat jetzt auch geschlossen, macht aber nichts, gehen wir halt nach Pješčana uvala. Dort kaufen wir heute etwas mehr Brot ein, denn wenn wir noch mal raus fahren wollen, werden wir zu keinem Laden kommen. Wegen der zwei oder drei Tage wollen wir unser Dinghi nicht erst aufpumpen.
Wieder an Bord gibt es erst mal Frühstück, in der Zwischenzeit kommt auch die Sonne heraus und der Wetterbericht ist vielversprechend. Also packen wir alles seetauglich ein und werfen die Leinen los. Ingrid wünscht uns noch einen schönen Tag.
Zunächst steuern wir aber erst die Tankstelle an. Der Zeitpunkt ist gerade günstig. Es sind keine wartenden Schiffe hier und windstill ist es auch fast. So ist unser Schiff wieder schön vollgetankt und für den Winter gerüstet, damit sich kein Kondenswasser im Tank bilden kann. Dann geht es aber los, nur noch schnell die Fender verräumen, raus aus der Bucht und hoch mit den Segeln.
Mit schönem Amwindkurs haben wir mit nur knapp 8 Knoten Wind, stolze fünf bis sechs Knoten fahrt und fahren der Sonne auf dem glitzernden Meer entgegen.

Nach etwa vier Seemeilen wenden wir und fahren zurück bis zur Bucht Soline. An der sind wir all die Jahre immer vorbei gefahren, weil sie zu nah an unserer Marina liegt, welch eine Schande. Aber heute werden wir es nachholen. Zu unserem Erstaunen ist sie viel, viel größer als wir erwartet haben. Wir haben immer nur einen kleinen Teil gesehen, dabei eröffnet sie sich uns nach der schmalen Durchfahrt eine weite, herrliche Naturlandschaft. Jetzt im Herbst sind so gut wie keine Touristen hier. Wir und noch ein deutscher Segler sind die einzigen die hier in dieser Idylle an einer der etwa 100 neu verlegten Bojen hängen.

Zum Glück hat Willi neulich noch von dieser Bucht begeistert gesprochen. Weit fahren wollten wir eh nicht, nur einfach noch mal raus aus dem Hafen, da hat es sich ja nahezu angeboten.
Für mich ist das Wasser allerdings nicht mehr so Badetauglich wie für Wolfgang.

Der ging nach anfänglichem Luftanhalten noch mal schwimmen und hat versucht auch nach dem Bojenblock zu tauchen. Er konnte den Block in zehn Meter Wassertiefe in dem leicht trüben Wasser aber nicht ausmachen.

Hier schwimmt ganz kurz ein seltener Delfin in Badehose, knapp unter der Wasseroberfläche an unserem Boot vorbei.


Auch einige Einheimische fanden die Wassertemperaturen für kurze Zeit badetauglich.

Am Ufer hört man in dieser Stille viele Vögel zwitschern, sie erinnern uns an die Abende die wir mit unserem kleinen Motorboot in Deutschland gelegentlich in den Seitenarmen des Mains verbracht haben.
Nur Abends ist es zeitweise etwas lauter, wenn die vielen Fischer mit ihren kleinen Booten ihre Netze auslegen. Ab und an steht auch mal ein einsamer Angler am Ufer.
Am Abend dürfen wir uns noch an einem schönen Sonnenuntergang erfreuen.

Das Meer ist spiegelglatt.