Montag 14.10.2019
44° 50,61 N 013° 50,58 E Log 3324,4 6,7sm
W 20 ° L 20,5° Betr. Std. 537,7
Marina Veruda Steg
Nur 13,1° betrug die Außentemperatur als ich heute Morgen aufgestanden bin. Das hielt aber die Männercrew nebenan nicht vom Morgenschwimmen ab, bevor sie später weiterfahren.
Kassierer kam die Tage auch keiner. Das ist einer der Vorteile hier im Spätherbst.
Wenig los ist heute auch an Land, denn auch hier müssen unter der Woche viele arbeiten.
Das Wetter ist etwas diesig, aber die Sonne strahlt trotzdem bei wolkenlosem Himmel. Plötzlich bemerkt Wolfgang dicht am Boot einen bunten Vogel vorbeifliegen, der nach der Beschreibung so aussah wie meine, die ich gestern gesehen habe. Er meint es könnte schon ein Eisvogel sein. Doch leider macht auch dieser sich rar.
Vom Familienboot sind die beiden kleinen lautstarken Mädchen mit dem Paddelboard unterwegs, machen mal an einer Boje fest, albern herum, aber ohne ins Wasser zu fallen, bevor sie wieder zu ihrem Boot zurückkehren und mit ihren Eltern auch die Bucht verlassen.
Jetzt ist es außer dem Gezwitscher der Vögel still um uns herum und wir saugen die Ruhe förmlich auf, denn auch wir werden bald zusammenpacken und weiterfahren.
Wehmütig verlassen wir am frühen Nachmittag diese herrliche Bucht, mit dem Wissen, dass sich unsere Bootssaison so langsam dem Ende nähert und fahren erst mal aufs Meer. Hier hissen wir noch mal die beiden Segel und gleiten mit sanfter Fahrt so dahin.
Wie aus dem Nichts entdecke ich plötzlich weit auseinandergezogen viele Delfine. Drei Kleine in einer Gruppe, springen voller Lebenslust immer wieder weit aus dem Wasser. Wolfgang geht unter Deck um seine teure Kamera zu holen. Ich rufe zu ihm.“Du musst dich beeilen, sonst sind sie weg!“ Dann kommt er nach oben mit seinem langen Teleobjektiv. Jetzt muss er aber erst noch alles scharf einstellen und das kann schon dauern. Nur leider warten die Delfine nicht darauf. Schwer enttäuscht keine Fotos von den springenden Delfinen zu haben, schaue ich ihnen noch lange hinterher, in der Hoffnung, sie könnten ja ihre Richtung noch mal ändern. Doch sie tun es leider nicht. Wir haben schon viele Delfine gesehen, aber noch nie, so hoch aus dem Wasser springende. Schade.
Wir segeln noch eine Weile in dem glitzernden Wasser weiter.
Es ist noch immer diesig und man hat keine sehr weite Sicht. Nach etwa einer Stunde wenden wir und fahren richtung Küste.
Wolfgang begutachtet noch die Segel, ob vielleicht etwas repariert werden sollte, kann aber nichts gravierendes finden. Ist ja auch gut.
Dafür finde, beziehungsweise entdecke ich am Heck, dicht unter dem vorbei fliesendem Wasser, hunderte dieser durchsichtigen Quallen, die Wolfgang gestern aus dem Wasser getrieben haben.
In der Hafeneinfahrt müssen wir nur unseren großen Fender und die Leinen anbringen. Die restlichen Fender liegen noch festgebunden über dem Seezaun und brauchen nur zurück geschubst werden. Am Steg wartet schon der junge Marinieri um uns beim Anlegen zu helfen. Schnell sind wir fertig. Da es Windstill ist, wollen wir noch das Vorsegel für die Wintermonate herunter nehmen. Wir legen es grob auf dem Vorschiff zusammen, tragen es dann auf den Steg um es dort ordentlich gefaltet in den Segelsack zu verstauen. Danach verräumen wir noch ein paar Sachen in die Backskiste und gehen dann unter Deck. Es wird schon wieder dunkel.