Mittwoch 22.01.2020
44° 50,61 N 013° 50,58 E Log 3324,4 0sm
W ° L 8° Betr. Std. 537,7
Marina Veruda Steg
Als ich zu meinen morgendlichen Waschgang spazierte, bemerkte ich dass die Scheiben von unserem Auto zugefroren waren. Wie kalt es war wissen wir allerdings heute nicht, weil unsere neu eingelegten Batterien im Außentemperaturfühler, die Wolfgang erst am Sonntag ersetzt hat schon wieder leer waren. Sie waren wohl schon etwas älter.
Gegen Mittag begibt sich Wolfgang ausgerüstet mit Putzmittel, Lappen, Bürsten und Verdünnung an Deck. Er hat den Sikaflex-Resten den Kampf angesagt. Es müssen ja nur die Seitenstreifen wieder weis und sauber werden, denn auf den anderen Teil soll ja das neue Modul kommen. Es ist sehr frisch draußen, aber die Sonne lacht auch heute wieder.
Ich verzichte erst mal auf den Sonnenschein und backe ein Brot. In den Wartezeiten möchte ich meine Schubfächer auswischen. Da entdecke ich, dass die Antirutschmatten bröseln und sich so langsam auflösen. In einer Bank von unserer Sitzgruppe müsste ich noch einen Rest von einer besseren Matte haben. Das sollte für meine sieben Fächer reichen.
Als das Brot fertig ist, hole ich Wolfgang unter Deck zum späten Mittagessen und um sich aufzuwärmen. Er berichtet, dass es sehr mühselig und aufwendig ist die beiden kleinen Streifen sauber zu bekommen.
Tapfer geht er nach dem Essen wieder nach oben und macht weiter. Gegen Abend ist er soweit fertig.
Jetzt kann er seine Löcher für das neue Modul bohren. An Deck ist der Bohrstaub schnell zusammengekehrt. Aber wie sieht es unter dem Loch, hinter der Deckenverkleidung aus?
Wolfgang weiß Rat. In unserer Koje wo das Modul hinter einer unserer Deckenlampen angeschlossen werden soll, führt er ein Videoendoskop ein und sucht nach Bohrstaub. Er findet das Häufchen.
Nur wie bekommt man es weg? Der Staubsaugerschlauch ist ja zu dick. Wir überlegen. Der Schlauch von der Luftpumpe ist nach Besichtigung nicht flexibel genug. Da kommt Wolfgang unser gelber Wasserschlauch zwischen die Finger. Der ist genau richtig. Nun schneidet er ein Stückchen davon ab und testet die Flexibilität im Lampenloch. Er meint das könnte klappen. Noch den Staubsauger unter unserer Koje holen und lost geht’s. Mit dem Videoendoskop wird der Wasserschlauch zu dem Häufchen gelotst.
Dann den Staubsauger noch hinhalten und Stückchen für Stückchen das Häufchen einsaugen. Natürlich wir alles in Bild und Video festgehalten. Man könnte meinen es wird eine Operation durchgeführt. Wenn das jemand sieht denkt er mit recht, die sind total bekloppt. Kein Mensch säubert sein Schiff zwischen den Deckenverkleidungen, außer uns.
So jetzt ist der Dreck weg, dann kann es ja das selbstgebackene Brot geben. Ist es doch jedes mal eine neue Herausforderung, wie es wird. Wir sind immer noch am Experimentieren. Heute sind wir sehr zufrieden. Außen ist es schön knusprig und innen ist es schön weich. Unser Sonnenblumenbrot ist dieses mal am besten gelungen und schmecken tut es auch.