Montag 24.04.2023
44° 50,61N 012° 50,58 E Log sm Steg
Wasser 16° Luft 17° Betr. Std.
Marina Veruda
Es hat die ganze Nacht über geregnet, auch jetzt noch und man möchte sein Bett am liebsten gar nicht verlassen. Aber es hilft nicht, wenn man Kaffee und frisches Brot möchte, es fehlt das Personal. Da muss man schon selbst die Jacke anziehen und durch den Regen laufen. Regenschirm haben wir auch keinen an Bord. Einer hat das Zeitliche gesegnet und die anderen beiden liegen zuhause im anderen Auto. Ich darf mich ja nicht beschweren, denn der kleine Grga-Laden auf der anderen Straßenseite hat bereits wieder geöffnet.
Als Wolfgang aufsteht bin ich längst wieder zurück. Jetzt wird erst mal lange Gefrühstückt und geredet. Wolfgang wollte auch schon lange mal nach dem Wasserzulauf-Schlauch in der Bordtoilette schauen. So ein Regentag ist dafür eine gute Gelegenheit. Zum Schlauchreinigen schneidet er sich ein Stück Spülschwamm zurecht steckt einen biegsamen Draht hinein, den er mit einem Kabelbinder sichert und schon kann das Schlauch putzen losgehen. Das hat sich gelohnt, er ist wieder durchsichtig und fast wie neu. Beim herunterziehen des Schlauches ist aber vom Schlauchstutzen am Seeventil ein Stück abgebrochen. Das ist an sich kein Problem, weil der Stutzen noch lang genug ist, zeigt aber, dass das Material geschwächt ist. Bei Messingteilen kommt es nach einigen Jahren Einsatz im Salzwasser zu einem herauslösen des Zinkanteils, wodurch das zurückbleibende Kupfergerippe recht porös und brüchig wird. Da dies hier offenbar der Fall ist, haben wir beschlossen, das Seeventil beim nächsten Servicetermin komplett auszutauschen.
Nachmittags hört es dann endlich auf zu regnen und wir nutzen die Zeit für einen Spaziergang nach Pješčana Uvala. Es ist schön so eine ganze Weile am Meer zu sitzen und den Wellen zu lauschen die ans Ufer rauschen. Was wir nicht so toll finden, sind die unwahrscheinlich vielen Hunde die heute am Badestrand mit ihren Herrchen und Frauchen gassi gehen. Wir mögen ja Hunde, aber heute scheinen sich alle aus Kroatien hier verabredet zu haben. Vielleicht war es ja auch ein Wau-Wau Kongress.
An der Tankstelle sehen wir wieder ein Ausbildungsboot. Es wird kein Diesel getankt, sondern das Ablegen bei auflandigem Wind geübt. Wie aus dem Lehrbuch praktiziert die Mannschaft das „Eindampfen in die Spring“. Das haben wir früher auch mal geübt, aber heute mogeln wir uns meistens mit dem Bugstrahlruder um dieses seemännische Manöver herum.
Zuhause möchte Wolfgang dann noch außen am Boot das zweite Loch der alten Solarkabel mit Gelcoat verschließen, weil wir für das neue Solarpaneel nur eines brauchen.
Dann wird erst mal gegessen bevor er noch mal loszieht um ein paar Fotos zu machen.