Donnerstag 29.06.2023
44° 50,61 N 013° 50,58 E Log 15286 0 sm
W 24° L 27° Betr. Std. 623,7 Steg
Marina Veruda Steg
Heute scheint wieder die Sonne und etwas Wind kommt aus Norden.
Wir werden heute mit Frühstück an Deck beginnen, das mal wieder etwas länger dauert. Es ist einfach zu schön, hier zu sitzen und nach dem Essen den jungen Fischen etwas altes Brot zuzuwerfen.
Am späten Vormittag hören wir den Motor von einem deutschen Segler am Steg hinter uns, sie wollen raus fahren.
Ein männliches Crewmitglied hält die Muringleine in seiner Hand und wartet auf das Kommando, sie fallen zu lassen. Plötzlich lässt er los ruft etwas und rennt nach hinten. Das Schiff hängt jetzt quer zwischen den beiden Motorbooten.
Sie kommen nicht weiter, es muss was in der Schiffsschraube sein. Sie befestigen ihr Schiff erst mal an den Nachbarbooten, damit sie nicht führungslos an die Schiffe treiben und Schaden anrichten. Sie gucken immer wieder ins Wasser, dann versucht einer das Schiff mit dem Heck an den Steg zu ziehen, aber es geht nicht. Sie versuchen alles mögliche. Höchstwahrscheinlich wird eine Muringleine in den Propeller gelangt sein, dann benötigen sie einen Taucher, weil es für uns verboten ist, hier am Steg ins Wasser zu gehen. Jetzt telefoniert einer. Kurz darauf erscheint Bosko. Er schaut und versucht dann erneut mit einem der Männer das Schiff herumzudrehen. Aber es gelingt auch diesmal nicht, was zu erwarten war. Noch eine ganze Zeit stehen die vier jetzt in der prallen Sonne und warten. Nun kommt ein Taucher, steigt ins Wasser und schaut sich die missliche Lage erst mal an. Dann ruft er ihnen etwas zu, daraufhin lösen sie die Leinen die sie an den Nachbarbooten befestigt hatten und drehen das Schiff etwas. Der Taucher gibt dann die Anweisung, das Boot etwas nach vorne zu ziehen, um die Muring zu lockern.
Jetzt wird er, wenn denn die Muring im Propeller hängt, diese von der Schraube lösen können. Genau das geschah. Gleich darauf beendet der Taucher seine Arbeit.
Wir vermuten, dass die Muringleinen beim Anlegen vertauscht wurden und sich eine dabei quer über den Propeller gelegt hat. Beim Gang einlegen, kann sich dann die Leine schnell um den Propeller wickeln. Kaputtgegangen scheint nichts zu sein, aber nach dem Schrecken bleibt das Schiff erst mal am Steg.
Um so was am eigenen Steg zu vermeiden, haben wir unsere Muringleinen markiert. Unsere slowenischen Nachbarn haben das damals gesehen und auch so gemacht. Das verhindert auch, dass man aus versehen die Muring vom Nachbarn erwischt.
So genug gesehen. Wolfgang befestigt die losen Kabel an unseren Mittschiffs-Solarmodulen mit gewachstem Takelgarn, das hält länger als Kabelbinder. Danach rollen wir das Vorsegel etwas aus und probieren ob wir die Flecken entfernen können.
Ein bisschen besser wird es schon, aber nicht so dass man von Erfolg sprechen könnte. Mal schauen was wir machen. Entweder wir fragen mal den Segelmacher, ob er es sauber bekommt, oder wir informieren uns auf einer Bootsmesse mal wegen einem neuen Segel. Die Verschmutzung ist nicht das einzige Problem am Vorsegel, es ist recht faltig und die zugehörige Persenning liegt kaputt im Kofferraum von unserem Auto.
Jetzt machen wir uns keinen Kopf darüber, sondern gehen in den Pool. Dort sitzt ein neuer Security und freut sich bestimmt dass wir kommen, denn wir sind die einzigen Badegäste. Der Pool gehört uns ganz alleine, das heißt wir müssen ihn uns mit Schwalben teilen, die knapp übers Wasser fliegen und den Schnabel rein halten. Diese Flugmanöver praktizieren sie dicht vor unserer Nase, leider haben wir keine Kamera dabei. Schrumpelig aufgeweicht gehen wir zu unseren Liegestühlen, wo gerade eine Bachstelze eine Grille jagt. Die bemerkt uns gar nicht, weil sie so beschäftigt ist um ihre Mahlzeit zu fangen. Das wäre noch ein Fotomotiv gewesen, schade.
Da man bei viel Sonne viel Flüssigkeit braucht, essen wir an Deck ein großes Stück gut gekühlte Melone.
Danach werden außen am Boot die Leinen, Fender und Segel kontrolliert und gesichert.
Nach 18:00 Uhr leisten wir uns noch mal den Pool. Um diese Zeit war der Wachmann nicht mehr so begeistert, dass wir noch gekommen sind. Die einzigen Gäste, die hier sind ist eine Mutter und ihre beiden Kinder.
Das Wasser ist einfach wieder herrlich, das werden bestimmt vermissen, wenn es bei uns zu hause sehr warm ist.
So langsam räumt der Wachmann alles zusammen und schließt das Eingangstor. Dann kommt er zu uns rüber und zeigt auf seine Armbanduhr. Na gut dann machen wir uns halt auch so langsam fertig. Er öffnet uns das Nebentor und lässt uns passieren, danach schließt er hinter uns ab und macht Feierabend.
Aus dem restlichen frischem Gemüse gibt es heute zu Abend noch einen Salat.
Morgen werden wir wieder unser Auto für die Heimfahrt beladen.