Samstag 05.08.2023
44° 50,61 N 013° 50,58 E Log 15286 0 sm
W 28° L 21° Betr. Std. 623,7 Steg
Marina Veruda
Gestern Nacht haben wir dann noch entdeckt, dass unser Maskottchen, der kleine Eisbär nass ist. Das bedeutet, es regnet irgendwo rein. Zuerst dachten wir an das Pütting vom steuerbord-Want. Da das schon einmal undicht war, sitzt auch der Kontrollbär an dieser Stelle. Das darunter liegende Sitzpolster war auch schon feucht. Nach dem Abschrauben der Abdeckung lies sich die undichte Stelle nicht eingrenzen, weil der Regen inzwischen aufgehört hatte. Deshalb legten wir ein Handtuch drunter und vertagten die Diagnose auf später.
Es hat die ganze Nacht noch geregnet, das Gewitter war noch lange weiter weg zu hören und der Wind ist hier am Steg auch recht gut zu ertragen. Am offenen Meer allerdings möchte ich jetzt nicht freiwillig sein.
Früh um 6 Uhr wacht Wolfgang auf und hört, dass es wieder kräftig regnet. Er geht zur Problemstelle und schaut mit Taschenlampe und Spiegel unter die Deckenverkleidung.
Das Wasser kommt diesmal aber nicht von der Püttingverschraubung, sondern läuft schon etwas weiter oben herein. Anscheinend sickert es durch das verspachtelte Loch, durch das früher mal ein Kabel für das alte Solarpanel führte. Wolfgang geht erstmal wieder ins Bett und steht erst wieder auf, als der Regen eine Pause macht. Jetzt ist die richtige Gelegenheit, um nach draußen zu gehen und die fragliche Stelle mit einem Gewebeband abzudichten.
Erst am Nachmittag hört der Regen dann für längere Zeit auf und die Wolken lockern sich. So nach und nach und lassen sie die Sonne durchscheinen. Jetzt kommt auch in der Marina wieder leben auf.
Unterdessen erscheinen im Radio immer wieder die gleichen Nachrichten von den Unwettern in Deutschland, Österreich und Slowenien. Wolfgangs Bruder ist mit seiner Familie hierher nach Kroatien unterwegs und kommt nicht weiter, wegen der vielen Staus. Wir hoffen dass alle gesund, wenn auch genervt und erschöpft bei ihrer Ferienwohnung ankommen werden.
Die Mannschaften von den Nachbarbooten sind gerade unterwegs, da nutzen wir gleich die Gelegenheit und schrubben unser Boot, dann spritzen wir wenigstens niemanden nass.
Nach dem Schrubben ist unter Deck erst mal wieder alles trocken. Das Gewebeband hält also erst mal, sodass Wolfgang die Deckenverkleidung vorübergehend wieder anschrauben kann. Die Ursache des Wassereintritts ist ein kleiner Riss, der sich im aufgespachtelten Gelcoat der Reparaturstelle gebildet hat. Bisher hatten unsere Gelcoat-Reparaturen immer gut funktioniert, aber diesmal hatten wir versucht, das Gelcoat mit dem zugehörigen Farbpigment blau einzufärben. Das würde wahrscheinlich gehen, wenn man mit hellblau zufrieden ist. Für die dunkelblauen Streifen an unserer Bavaria ist aber so viel Farbstoff notwendig, dass das Gelcoat nicht mehr richtig aushärtet.
Nun erledigen wir noch das ein oder andere bevor ich das Abendessen zubereite, das wir dann wieder an Deck einnehmen.
Von allen Seiten ziehen wieder ganz langsam Wolken heran.