Samstag 12.08.2023
44° 23,39 N 014° 40,82° E Log 15344 8 sm
W 26° L 27° Betr. Std. 632,3 Boje 44 €
Insel Silba Bucht Papranica
Heute möchte ich unbedingt gleich los, Wolfgang meinte wir hätten doch noch Zeit.
Da es in der nördlichen Bucht Papranica nur wenige Bojen gibt, würde ich schon gerne eine davon ergattern.
In der südlichen Ausfahrt von Ilovik ankern zahlreiche Schiffe die keine Boje mehr bekommen haben.
Da wir nur sehr wenig Wind haben fahren wir mit Motor. Es sind nur vereinzelt Boote unterwegs.
Kurz vor der Bucht kommt ein Segler um die Ecke. Die einzige Boje die frei war gehörte mit Sicherheit ihm und die steuern wir gleich an. Schnell eingefangen ist sie auch, nur etwas weiter hinten wäre uns lieber gewesen. Es machte auch kein weiteres Boot auch nur den Anschein weiter fahren zu wollen. Als wir gleich darauf im Cockpit sitzen, lösen zwei kleine Motorboote ihre Leinen und fahren los. Lange überlegen wir nicht und verlegen unser Boot weiter hinten an eine der frei gewordenen Bojen.
Wie immer taucht Wolfgang gleich mal, um sich die Befestigung anzusehen. Er sagt: “Das ist mal eine Boje bei der alles passt.“
Also können wir jetzt Frühstücken, doch wir haben schon Wespenalarm und räumen alles schnell unter Deck. Wir hängen unsere Fliegengitter auf und hoffen dass keine ein Schlupfloch findet, denn dann haben wir verloren und können uns bald nicht mehr vor ihnen retten.
Nebenan steht ein kleines weißes Hündchen auf einem Standup-Paddelbord, ob er mit Schwänzchen wedeln vorankommt? Ich denke er wird doch lieber auf sein Herrchen warten.
Kurz darauf fährt ein älterer einheimischer Mann, auf einem Holzboot mit wohl einem kleinen ausgedienten Segel, das an einer einfachen Metallstange befestigt ist, an uns vorüber.
Man kann auch mit einfachen Mitteln segeln.
Der Wind hat jetzt nach Westen gedreht und bläst in die Bucht. Genau in die Richtung wo ein kleines Mädchen auf einem Paddelboard sitzt. Sie nähert sich dem felsigen Ufer und beginnt laut zu rufen. Von einen Segler schwimmt ihr jetzt ein Mädchen hinterher. Vom Ufer aus, sah das aber schon ein Mann, der in der Sonne lag und kam der Kleinen zu Hilfe. Er sagte etwas zu ihr, drehte sie samt ihrem Board um und schubste sie wieder weiter zurück ins Wasser. Das größere Mädchen hat sie inzwischen auch erreicht und paddelt mit ihr zurück zum Boot.
Ist doch schön, wenn alle aufeinander achten.
Wolfgang will jetzt unser Dinghi inspizieren, da schon seit einiger Zeit immer etwas Wasser ins Boot kommt. Er lässt etwas Luft ab und nimmt eines der Bodenbretter heraus.
Dann pumpt er die Schläuche wieder auf und schaut unter den anderen Bodenbrettern, aus welcher Richtung das Wasser kommt. Es stellt sich schnell heraus, das die undichte Stelle hinten, an der Unterkante vom Spiegel ist. Dort sind innen auch ein paar Klebenähte lose, wo genau da nachgeklebt werden muss, werden wir dann später am Steg herausfinden.
Im Moment da der Südwestwind in die Bucht bläst bleiben bis zum späten Nachmittag die freigewordenen Bojen erst mal unbesetzt. Das ändert sich aber als der Wind wieder von Norden her kommt.
Am frühen Abend kommt dann der Kassierer und möchte gerne 44 € von uns haben.
Danach hüpfen wir noch mal ins Wasser und machen uns dann für einen Landgang fertig.
An dem kleinen Anleger in der Spitze der Bucht kann ich gut aussteigen, da ich mich an der Stange für die nächtliche Beleuchtung festhalten kann.
Kurz vor uns laufen zwei Familien mit Kindern. Die mindestens genauso oft zum Verschnaufen stehen bleiben müssen wie wir.
Oben am Ort angekommen kann ich nicht mehr und brauche eine größere Pause.
Die kleine geöffnete Kirche lädt zum Verweilen ein, das dürfen sogar die Schwalben, denn oben an der Decke kleben zwei Nester.
Den weiteren Weg kennen wir bereits und wissen dass es noch eine Weile dauert bis wir am Zentrum sind.
Zunächst möchten wir am kleinen Kiosk Obst kaufen, doch der hat nur noch bis 13:00 Uhr geöffnet. Na gut dann werden wir jetzt in der Bäckerei noch unser benötigtes Brot kaufen. Da sind plötzlich auch noch Krapfen und Obststrudel in unserer Tasche gelandet.
Jetzt nehmen wir endlich, wieder mal an „unserem Tisch“ platz .
Schweißgebadet und erschöpft genießen wir unsere Getränke und die Pizza, für die wir die Strapazen auf uns genommen haben.
Unser junger Kellner hat sichtlich keine Lust zum Arbeiten. Sein später ankommender Kollege dafür um so mehr.
Es wird Zeit wieder den Rückweg anzutreten. Da wir noch an einem kleinen Laden vorbeikommen, schau ich mal ob ich das gewünschte Obst bekommen werde.
Das meiste Obst und Gemüse, ist schlapp, angeschimmelt oder es tropft bereits der Saft heraus. Ich suche drei feste Tomaten und zusätzlich noch Bananen. Preislich war es aber in Ordnung.
Die engen Gassen der Insel sind nur für kleine Fahrzeuge geeignet. Neben der kleinen Kirche steht eines dieser Transportmittel mit Elektroantrieb, so eins hat auch Wolfgang noch nicht gesehen.
Nach den Häusern wo der Weg anfängt steinig zu werden, hängen jetzt überall zwischen den Büschen über dem Weg große gespannte Netze mit Spinnen, die geduldig auf Beute warten. Wir hoffen wir gehören nicht zu ihrer Auswahl.
Das Tageslicht lässt so langsam nach und wir müssen uns auf den Weg konzentrieren, denn da sitzen jetzt viele große grüne Grashüpfer, die vor unseren Füßen davon springen.
Am Anleger sind jetzt viele Dinghis angebunden, wahrscheinlich von Bootsfahrern, die erst später in den Ort gegangen sind. Deshalb müssen wir unseres erst mal freischaufeln. Das Schlauchboot ist von der hohen Luftfeuchtigkeit ganz nass geworden.
Am Schiff ist es ebenso.
Durchgeschwitzt trinken wir noch etwas und gehen heute mal bald ins Bett.