Sonntag 13.08.2023
44° 23,39 N 014° 40,82° E Log 15344 0 sm
W 26° L 27° Betr. Std. 632,3 Boje 44 €
Insel Silba Bucht Papranica
Heute schlafen wir mal wieder aus, dann ruft Wolfgang den Wetterbericht ab. Der sagt im Großen und Ganzen nichts neues. Etwas Wind aus wechselnden Richtungen und weil es hier so schön ist, bleiben wir noch einen Tag.
Frühstück gib es wegen der Wespen leider wieder unter Deck.
Nebenan will eine junge Italienerin die Bucht mal von oben betrachten und lässt sich mit dem Bootsmannstuhl hochziehen. Oben streckt sie die Arme aus, als wollte sie fliegen.
Unten auf dem Wasser sind derweilen einige Bojen frei geworden.
Wir lassen uns den halben Tag hin und her schaukeln.
Dann möchte Wolfgang endlich mal das Paddelboard fahren. Er steht sogar noch viel länger auf dem Bord als Alex, doch auch er muss rechtzeitig, wegen wackeliger Beine, kniend auf dem Bord zurückkehren.
Dann geht’s noch mal ins Wasser, bevor der Kassierer kommt.
Uns fällt schon die ganze Zeit auf, dass eine langbeinige Wespe auf unserem Boot herumfliegt. Da ich mal gelesen habe, dass diese Art nicht angriffslustig ist, lassen wir sie einfach rein und raus fliegen. Nur dann fällt Wolfgang auf dass sie in einer der Reißverschlußtaschen vom Gestänge am Bimini verschwindet und drinnen ein surren zu hören ist. Das machen Insekten oft, um mit ihrem Flügelschlagen ihre Brut zu kühlen.
Uns schwant nichts Gutes. Wolfgang schlägt vorsichtig gegen das Gestänge, daraufhin verlässt die Wespe ihr Schlupfloch. Wir stopfen unterdessen, mit Insektenschutz getränkte Küchentücher in die Öffnungen.
Als sie wiederkommt beginnt sie den Eingang zu suchen. Den Geruch ignoriert sie einfach. Das macht sie dauernd. Nun überlegen wir was wir machen können um sie loszuwerden. Töten wollen wir sie auch nicht, sie belästigt uns ja nicht mal. Nach längerer Zeit ohne Erfolg in ihre „ausgesuchte Höhle“ krabbeln zu können, untersucht sie die Öffnung vom nächsten Gestänge. Die könnte ihr auch gefallen, doch jetzt ist sie erst mal weg, weil es dunkel wird. Wir verstopfen sofort auch diese Öffnungen.
Die lauten Kroaten, die gestern nur widerwillig ihre Bojengebühr gezahlt haben, wollen heute garnicht zahlen. Hängen aber schon seit gestern Vormittag an der Boje. So verhinderten sie, dass ein Segler festmachen konnte und wieder abdrehen musste. Der Bojenbetreiber kam später nochmal zu ihnen, doch sie zahlten wieder nicht. Jetzt schickt er sie weg.
Mittlerweile ist es dunkel geworden. Neu heranfahrende Segler können die nah am Ufer hängende Boje nicht erkennen und fahren auch weiter.
Doch was machen die Kroaten, als sie das Bojenfeld verlassen haben. Sie schippern Richtung Ortschaft und fahren dort im welligen Wasser, hin und her und kreuz und quer. Es schien planlos zu sein.
Doch nach geraumer Zeit, fährt das vorschriftsmäßig beleuchtete Schiff wieder her und macht ziemlich ungeniert abermals an der Boje fest. Erneut werfen sie ihren Grill an und braten ihre Fische lautstark fertig. So was unverschämtes habe ich lange nicht gesehen.
Wir sitzen im dunkeln in unserem Cockpit und bewundern die Sterne. Dicht an unserer Bucht fährt ein riesiger hell beleuchteter Luxusliner vorüber. Weiter draußen auf dem Meer sind auch heute wieder große Fischerboote unterwegs, die mit grellen Lampenlicht fischen.
Wir beenden jetzt unseren ruhigen schönen Tag.
Mal sehen ob morgen Früh unsere Wespe wieder angeflogen kommt.