Montag 14.08.2023
44° 34,33 N 014° 24,64° E Log 15361 17 sm
W 27° L 29° Betr. Std. 633,8 Ankern 9 m
Insel Mali Lošinj Bucht Artaturi
Nun stellt sich mal wieder die Frage, wohin heute? Der Wetterbericht prophezeit wenig Wind aus wechselnden Richtungen.
Eigentlich wollten wir ja noch etwas weiter in den Süden, haben uns aber dann doch entschieden wieder nördlich nach Artaturi zu fahren.
Gegen 10:00 Uhr sind wir mit dem Frühstück fertig und startklar, der Motor läuft schon, als die Wohnungssuchende Wespe von gestern wieder auftaucht und das Sprayhood anfliegt. Sie hat sich dann aber sofort aus dem Staub gemacht. Höchstwahrscheinlich wollte sie nicht mitfahren, das finden wir auch besser so.
Außerhalb der Bucht ziehen wir unsere Segel hoch. Mit nur drei Knoten Fahrt geht es erst mal weiter.
Wolfgang bemerkt dass an der obersten Spitze das Großsegel, wegen einer kleinen Falte nicht ganz ausgerollt ist.
Wir haben das Segel mehrfach rein und raus gerollt, den Baumniederholer stärker gespannt, aber es hat nichts geholfen.
Erst als wir die Großschot ganz dicht geholt haben und das Segel so weit einrollten, bis die Falte komplett im Mast verschwunden war, gab es eine Veränderung. Nun können wir bei gespannten Unterliekstrecker das Segel wieder komplett herausziehen.
Da es noch immer sehr gemächlich voran geht, nutzt Wolfgang die Gelegenheit mit dem Fotoapparat die beiden Typenschilder von Vor- und Großsegel abzufotografieren. Da wir immer mal wieder über neue Segel nachdenken.
Jetzt kommt mehr Wind auf, so dass wir mit 6-7 Knoten gute Fahrt machen und ein weiter vor uns segelndes Schiff überholen können.
Doch leider ist es nach wenigen Seemeilen bereits wieder vorbei und wir müssen uns wieder mit langsamer Fahrt begnügen. Dafür entdecken wir zwei Delfine, ganz in der Nähe von unserem Boot. Doch bis ich den Fotoapparat geholt habe, der unter Deck zum Laden angesteckt ist, sind sie bereits außer Sichtweite.
Manche Segler kühlen ihre Kinder im tiefen Wasser ab. Es waren ja zum Glück nur Delfine die in der Nähe waren, es gibt aber auch andere große Fische.
Der Wind verkrümelt sich jetzt ganz, sodass wir die letzten drei Seemeilen wieder mit Motor fahren müssen.
In Artaturi ist noch jede Menge Platz, sogar unsere Lieblingsecke ist noch frei und wir können nach vier Stunden Fahrt unseren Anker in den Sand fallen lassen. Der kleine ältere, deutsche Segler ist entweder noch, oder schon wieder hier.
Gegen Abend hat der Wind langsam gedreht und unsere Ankerkette liegt im Bogen auf dem Grund.
Die Bootfahrer, die gegen Abend noch in die Bucht kommen, können natürlich nicht wissen, daß deshalb unser Anker nicht vor, sondern neben dem Boot liegt.
Hinter uns will einer seinen Anker einwerfen, was zu nah bei uns wäre. Bevor wir etwas sagen können, hat sich schon ein daneben ankernder Italiener beschwert, und den Neuankömmling verscheucht.
Dieser hat aber beim Heben des Ankers Probleme, so dass die restliche Kette von Hand eingeholt werden muss. Dann starten sie endlich den Motor, was mit einer dicken Wolke aus Dieselruß verbunden ist. Nachdem der Anker komplett gehoben ist, geben sie kräftig Gas, wobei der Motor wieder eine Rußwolke produziert. Als sie am gewünschten neuen Ankerplatz sind, hat ein weiteres Crewmitglied die Kette entwirrt und den Anker zum Fallenlassen über den Bugbeschlag geschoben. Als er das Zeichen gibt, den Anker zu senken, betätigt die Person am Steuerstand den Schalter aber in die falsche Richtung, so dass der Anker wieder hoch schnellt. Der Mann am Anker schimpft, weil er sich fast die Finger eingeklemmt hätte. Die ganze Prozedur wiederholen sie dann nochmal, bis endlich ein passender Ankerplatz gefunden ist.
Auf Anhieb einen passenden Ankerplatz findet am westlichen Ufer eine Motoryacht mit Kroatischer Flagge.
In der Dunkelheit späte, flimmert am oberen Deck ein riesiger Bildschirm, vielleicht gibt es Freiluftkino.
In stockdunkler Nacht fährt weit draußen wieder ein Kreuzfahrtschiff, das noch mehr leuchtete als das von gestern.