Samstag 19.08.2023
44° 50,61 N 013° 50,58 E Log 15400 4 sm
W 28,8° L 30° Betr. Std. 638,5 Steg
Marina Veruda
Der Wetterbericht sagt für morgen Mittag Bora an. Wie viel, wann und wo genau, das ist ungewiss. Für uns fällt die Endscheidung, wir fahren heute noch in die Marina, da wir morgen sowieso gehen wollten, und wir uns so das Anlegen bei Starkwind ersparen können.
Beim gemütlichen Frühstück wundere ich mich, dass „Pipe „das Fischerboot von gestern Nacht jetzt schon wieder los fährt.
Dann wollen wir noch unser altes Brot an die Fische verfüttern. Doch die Fische lassen sich heute nicht blicken, dafür aber die Möwen. Die fressen alles weg, so schnell kann man gar nicht schauen.
Dann noch eine Runde ums Boot schwimmen.
Anker auf macht wieder Wolfgang, zur Bucht raus fahren wollte ich dann aber nicht.
Zu viel Verkehr von kleinen Booten, Schwimmern, Tretbootfahrern, Kanuten usw. Außerdem ist mir auch an der Mole an der wir immer sehr nahe vorbeifahren, zu viel los. Fischerboote hantieren mit leuchtend gelben Bojen herum und verhalten sich seltsam. Von einem Schiff irgendeiner Behörde wurde das Ganze beobachtet.
Unsere Fahrt geht zunächst noch mal, um die Ecke in die Soline Bucht an die Boje.
Auch hier müssen wir auf den Verkehr achten. Kreuz und quer durcheinander drängen sich die unterschiedlichen Freizeitgestalter auf dem Wasser.
Viele Bojen sind zwar belegt, aber für uns ist es heute nicht wichtig wo wir eine passende finden, denn sie ist nur ein kurzzeitiger Zwischenstopp.
Es ist heiß.
Wir machen die Boje auch nur mit einer Leine fest und gehen uns erneut abkühlen, wenn man das bei fast 29° Wassertemperatur noch sagen kann.
Dann tun wir das, wozu wir eigentlich hier zwischenstoppen, nämlich unsere Fender und Leinen anbringen
Als wir noch ein bisschen die Umwelt betrachten bemerken wir, dass die leeren Bojen immer weniger werden. Der Kassierer könnte auch bald kommen und den brauchen wir heute nicht.
Wir tauchen noch mal ab und danach geht’s Richtung Marina.
Die schöne Bucht ist übervoll.
Auf dem Wasser genauso wie am nahen Ufer des Campingplatzes. Dort kann man direkt am Wasser campen und hat die Möglichkeit sein kleines Schiff ins Wasser zu slippen.
Vorsichtig schlängelt sich Wolfgang zur Ausfahrt. Dort wird er von einem Motorboot geschnitten. Ups, das ist die Polizei, die glaubt die darf das, sind ja auch mehrere an Bord.
Vielleicht kontrollieren sie hier die Papiere und Ausweise, genug zu tun hätten sie ja bei den 100 belegten Bojen.
Am Steg ist gähnende leere. Ein Matrose kommt uns bei den Murings und Leinen zu Hilfe, den Rest haben wir auch schnell gemacht.
Wir sind aber total fertig, es ist sehr schwül und wir sind tropfnass.
Normalerweise würde jetzt noch geschrubbt, aber was ist schon normal und morgen ist auch noch ein Tag. Unser salzverkrustetes Boot schwimmt uns nicht weg.
Also schnell die Badesachen anziehen, Handtücher schnappen und ab in den Pool.
Ich glaube wir gehen heute nicht mehr raus. Aber um 19:00 Uhr werden wir rausgeschmissen.
Wieder am Steg sieht die Sache jetzt anders aus. Unsere slowenischen Nachbarn sind jetzt da und zwei Gastlieger aus Italien haben gegenüber von uns festgemacht.
Wir essen heute Salat, das Beste in dieser Wärme.
Danach liest Wolfgang Fotos ein und ich suche dann welche fürs Logbuch aus.
Beim näheren Betrachten zeige ich Wolfgang was ich entdeckt habe.
An der Mole in Banjole, sind es gar keine gelben Bojen oder Fender, sondern es sind Luftsäcke zum Bergen von gesunkenen Schiffen. Da waren also die vielen Leute heute Nachmittag gerade dabei ein versunkenes Fischerboot heraufzuholen. Von dem auf Grund liegendem Boot schaute nur noch die Radarschüssel und einzelne Teile vom Aufbau aus dem Wasser.
Wann es gesunken ist oder wie, haben wir nicht mitbekommen. Gestern am späten Abend habe ich noch zu Wolfgang gesagt: “Komisch ist, dass die Fischer so lange vor der Einfahrt stehen und was macht das kleine Boot mit der rot weisen Fahne dabei. Hat es bei einem Fischer festgemacht?“
Dann hatten sich die Fischerboote getrennt und sind zu ihren Plätzen in der Bucht gefahren. Da hatte ich mir auch weiter keine Gedanken darüber gemacht.
Heute Morgen waren ja auch wieder Fischer an der Mole und haben ihren Fang den Kühllastern übergeben, wie jeden Tag.
Ob da das Schiff schon untergegangen war, weiß ich nicht, es muss dann aber auf jeden Fall bemerkt worden sein, denn bei dieser geringen Wassertiefe kann man ein versunkenes Boot nicht übersehen.
Was genau geschehen ist, haben wir noch nicht recherchieren können. Wir sind aber dran, das erlebt man ja auch nicht alle Tage, hoffentlich.