Montag 29.04.2024
44° 50,62 N 013° 50,57 E Log 15400 0 sm
W19° L 23° Betr. Std. 638,9 Steg
Marina Veruda
Wir haben außergewöhnlich gut geschlafen.
Auf dem Weg zu den Sanitäranlagen treffe ich auf Jürgen, der auf Willi wartet, weil sie gemeinsam zu ihrem Segelmacher fahren wollen. Das erzähle ich Wolfgang. Jetzt besprechen wir nochmal, ob wir vielleicht doch mal den Segelmacher wechseln sollten. Unserer macht seine Sachen ja nicht schlecht, aber wir müssen immer hinterher sein. Wir wissen ja dass alle viel zu tun haben, aber die versprochenen Termine sollten sie schon einhalten.
Wir entscheiden uns schnell und rufen Willi an, der noch bei seinem „Sebel“ sein wird. Wir bitten Willi dort mal zu fragen, ob der Segelmacher sich bei uns melden kann.
Später sagt Willi dass er morgen, wenn er seine Sachen wieder abholt, näheres vom „Sebel“ berichten kann.
Da das Wetter schön ist und es momentan wenig Wind gibt, starten wir das Projekt „Segel“.
Vorab reinigt und schmiert Wolfgang noch die Rolleinrichtung vom Segel, dann schleppen wir den Segelsack vom Auto zum Schiff und legen ihn aufs Vorschiff. Das Neue ist anscheinend schwerer als unser altes Segel.
Beim hochziehen haben wir etwas Mühe. Das neue Segel ist noch recht starr und wir müssen auch gut aufpassen damit es nicht ins Wasser rutscht. Irgendwie bringen wir die letzten 15-20 cm nicht mehr hoch. Uns verlässt so langsam die Kraft. Bei einem Blick nach oben können wir nichts genaues erkennen, also möchte Wolfgang vom Steg aus ein Foto machen um es zu vergrößern und so besser betrachten zu können, wie es da oben ausschaut.
Es sieht leider nicht gut aus.
Wir haben das Segel soweit hochgezogen, bis die Kausch des Falls an der Umlenkrolle im Mast anliegt.
Es fehlen aber noch mindestens 12 cm bis das Vorliek straff ist, aber ein weiteres Hochziehen ist nicht mehr möglich. Am Vorstag selbst wäre noch etwas Platz nach oben, aber die etwas tiefer liegende Umlenkrolle begrenzt den Weg.
Das Segel ist also zu groß.
Deshalb schickt Wolfgang unserem Händler gleich eine Mail und Fotos mit unserem Problem. Das Segel lassen wir erst mal hängen falls der Händler noch etwas wissen oder sehen möchte. Wir warten eine Weile, dann ruft Wolfgang ihn an. Dieser ist gleich zu erreichen, das ist ja schon mal gut. Wolfgang erörtert unser Problem und bittet ihn auch die Mail anzuschauen.
Daraufhin sagt der „Scheiße“. Er möchte wissen ob wir mit dem Auto da sind und das Segel wieder mitnehmen können. Zuhause sollen wir uns dann gleich bei ihm melden.
Oh je, jetzt sagen wir „Sch….“. Also machen wir uns gleich an die Arbeit, was sich aber als schwierig erweist weil es jetzt mehr Wind gibt, der ins Segel drückt.
Mit aller Kraft versuchen wir das Segel Stück für Stück herunter zu ziehen und es am Vorschiff zusammen zu legen. Aber es geht nicht, der Wind bläst es immer wieder hoch.
Dann steht Willi am Schiff und fragt ob er helfen kann. Er hat das ganze Spektakel gesehen. Ich sage bei dem Angebot „bitte ja“.
Gemeinsam, mit allergrößter Kraft bringen wir es dann mehr schlecht als recht herunter. Notdürftig zusammen gelegt, schleppen wir unser neues Segel erst mal auf den Steg. Dort falten wir es etwas besser zusammen und stecken es in den Segelsack zum weiteren Transport in unser Auto. Jetzt sind wir Willi erst mal unsagbar dankbar für seine Hilfe.
Da beim Segelprojekt einige Zeit vergangen ist, sollten wir uns jetzt schon mal auf die Socken machen, wenn wir noch nach Pješčana Uvala zum einkaufen wollen.
Doch dazu müssen wir erst noch Bericht erstatten, was denn bei uns mit dem Segel los war. Auch bei Jürgen blieb die Sache nicht unentdeckt. „Und wenn ich dich schon mal da habe“ sagt er zu Wolfgang „hätte ich noch mal eine Frage zum E-Auto“. Na das hat vielleicht gedauert die Frage zu beantworten.
Als wir letztendlich im Laden angekommen waren, gab es nur noch Aufbackbrötchen. Was soll´s, besser als gar nichts.
Zu fortgeschrittener Stunde hatte ich keine Lust mehr viel zu kochen, deshalb gab es nur Reissuppe mit Würstchen. Die aber recht lecker war. Der Käpten war auch zufrieden.