Freitag 21.11.2014
44°50,61N 013°50,57E Log 2050,9 0sm
Marina Veruda Luft 18° Liegeplatz
Heute ist der große Tag der Flüssigkeiten.
Um das abgestandene Wasser aus der Leitung vom Steg nicht einfach sinnlos zu verschwenden, wäscht Wolfgang den groben Schmutz vom Schiff. Erst danach füllen wir den vorderen leeren Tank wieder auf und geben gleich eine von den beiden zuhause angemischten Chlordioxid-Flaschen mit in den Tank. Danach füllen wir im hinteren Tank die zweite angemischte Flasche ein. Das ganze Gemisch darf jetzt bis Morgen in den Tanks vor sich hin brodeln und die Bakterien und Keime abtöten.
Während wir versuchen auf unserem Schiff alles clean zu bekommen, geht unser Nachbar, der Notar, mit seinen Freunden seiner Lieblingsbeschäftigung dem Angeln nach. Da werden erstmal Angeln, Obst, Brot, frisches Gemüse, große Kochtöpfe und Bräter auf´s Boot geschleppt. Dann dauert es nicht lange und sie legen ab.
Die sind jetzt erst mal wieder ein-zwei Tage unterwegs. Da wird wahrscheinlich ihr frisch gefangener Fisch gleich köstlich zubereitet und verspeist. Recht haben sie, denn frischer gehts ja wirklich nicht.
Bei uns geht’s unter Deck weiter. Wie im letzten Jahr, muss das Wasser aus dem Boiler. Dazu muss ich wieder in den Duschkopf, beziehungsweise in den Wasserhahn pusten um das Wasser abzulassen. Anschließend füllen wir über einen kleinen Schlauch 5,5 Liter Essig-essenz mit Hilfe eines kleinen Trichters in den Boiler. Füllen das ganze mit Wasser auf und hoffen dass sich der Kalk in den nächsten Stunden schön ablöst.
Jetzt müssen wir erst mal warten, also gehen wir shoppen.
Zuerst besorgen wir Zigaretten für unseren Schlot Werner. Dann stillen wir unseren Hunger mit einem Cheeseburger. Der war so riesig, dass wir danach papp satt waren.
Im Baumarkt starten wir einen Großeinkauf von 14 Cent für einen 10 cm Klettbandstreifen und in unserem Grga- Markt kaufen wir eine neue Thermoskanne. Die habe ich nämlich geschreddert. Sie hatte innen an der Glaswand so einen Kaffeefilm und Wolfgang meinte mit einem Spültab bekomme ich sie wieder sauber. Was er nicht gesagt hatte, dass sie mit einem lauten Knall platzt, wenn ich den Tab reinfallen lasse. Wird mir hoffentlich nicht nochmal passieren.
Wieder zuhause verlegt Wolfgang noch das restliche Kabel für den Pieper vom Generator. Jetzt wo er schon mal die Abdeckung für die Instrumententafel herunten hat, baut er gleich noch den Controller vom Generator ab, der muss auch mit nach hause.
Die letzte Aktion für heute, das Essigwasser muss wieder aus dem Boiler. Wie schon heute Mittag, kräftig in die Dusche pusten. Die ersten vier Eimer (Je 5 Liter) sind fast sauber, aber dann kommt abgelöstes schlammige Zeug zum Vorschein. Es ist aber kein Kalk. Wahrscheinlich hat das Chlordioxid-Wasser das wir zum auffüllen des Boilers verwendet haben, gleich die Leitungen und den Boiler gereinigt. Ich weiß nicht wie oft wir Wasser nachgefüllt haben und ich es wieder heraus gepustet habe, ich weiß nur eins, meine Backen tun mir weh, bis hinauf zu den Ohren. Aber es hat sich gelohnt. gegen 22,00 Uhr sind wir schließlich fertig.
Das war der erste Streich, morgen folgt der Zweite.