Samstag 22.11.2014
44°50,61N 013°50,57E Log 2050,9 0sm
Marina Veruda Luft 21° Liegeplatz
Am späten Vormittag erscheint unangemeldet plötzlich unser Segelmacher. Er entschuldigt sich dass er nicht gekommen ist weil es geregnet hat. Dabei war der letzte Regen vor drei Tagen. Na ja diesmal ist er wieder sehr entspannt. Wir äußern noch mal unsere Wünsche und packen noch zwei Cover für unsere großen Luken mit drauf. Die Kuchenbude allerdings redet er uns aus. Er meint dass das Bimini auch gut für den Winter geeignet ist und empfiehlt uns stattdessen vier Seitenteile mit Reißverschluss zum Ein-und Aussteigen. Diese Teile werden am Bimini und am Schiff befestigt. Das hat den Vorteil , dass wir alles das ganze Jahr über nutzen können. Zum Beispiel am Ankerplatz wenn es mal regnet und es ist auch schnell wieder verstaut. Bei der Kuchenbude brauchen wir wieder ein Gestänge, das nur für den Winter benutzt wird, im Sommer wäre der Aufbau dann wahrscheinlich zu aufwändig. Er schickt uns mal ein paar Fotos von einem Boot das in Pomer liegt, damit wir sehen können wie er es meint. Ich weiß schon, so etwas schwebte mir schon im Sommer vor.
Den Schutz für den Großbaum und die Hülle für den Außenborder macht er auf jeden Fall. Er kommt dann demnächst mal zum Ausmessen. Wir wollen aber unser Boot abdecken, da meint er, das ist kein Problem. Nimmt noch unser zusammengelegtes Bimini mit und verabschiedet sich. Im Frühjahr wenn wir wieder hier sind, hat er die Teile vorbereitet und kommt zur Montage.
Jetzt gehen wir mal über, zu unserem zweiten Streich. Wasserhähne auf und hinteren Wassertank leeren. Dann steigt Wolfgang in die Versenkung unserer großen Backskiste und entleert mit der elektrischen Handpumpe das restliche Wasser, bevor er den Tank noch auswischt. Der Tank ist super sauber, keine schleimigen Beläge an den Tankwänden.
Die gleiche Prozedur machen wir mit dem vorderen Tank unter unserem Bett.
Auch hier alles sauber.
Ein Einblick in unser Chaos wenn wir was arbeiten.
Da alle guten Dinge drei sind, darf ich zu guter Letzt noch das Chlordioxidhaltige Wasser aus dem Boiler pusten. Wieder alles sauber.
Nun hole ich noch meinen Schnorchel, denn jetzt muss ja noch der Schnaps in die Leitungen. Wolfgang schiebt den Schnorchel etwas über die Ansaugleitung im Wassertank, steckt einen Trichter drauf und kippt die drei Flaschen Schnaps rein. Ich dreh dann die drei Wasserhähne auf und warte auf das Hochprozentige. Jetzt haben die Trinkwasserleitungen auch ihren Frostschutz. Im Frühjahr bräuchten wir dann jemanden der sich opfert und die Leitungen wieder leert.
In der Backskiste haben wir noch zwei Kanister mit Diesel, die fürs Boot gedacht sind. Keiner weiß aber wie alt der schon ist. Wäre gut möglich, dass die Kanister schon über 10 Jahre dort stehen. Also schleppt Wolfgang den 10 und den 20 Liter Kanister zum Auto und füllt ihn ein. Wenn der Diesel schlecht ist, dann bleibt ärgerlicherweise unser Auto stehen. Wenn wir den Reservekanister mit Diesel auf dem Wasser bräuchten und er ist schlecht, bekämen wir aber ein größeres Problem. Also lieber im Auto testen.
Nun fahren wir gleich noch an die nächste Tankstelle, um unsere frische Reserve wieder für unser Boot an Bord zu haben. Benzin für den Außenborder nehmen wir natürlich auch gleich mit.
Jetzt ist unsere Samoa wieder clean und aufgetankt. Welch ein gutes Gefühl.
Das auflegen unserer Winterplane ersparen wir uns diesmal, denn erstens ist sie eh schon eingerissen und außerdem würde sie den Segelmacher bei seinen Arbeiten erheblich behindern.
Wir nutzen noch die letzten Sonnenstrahlen für heute um uns die gelegten Masten am Trockendock anzusehen. Wolfgang ist sehr interessiert und leuchtet in jeden Mast um das Innenleben zu erkunden.
Das ist ein Windex
Nach soviel Fleiß belohne ich uns auf Abend mit einer selbstgemachten Lasagne.
Wolfgang entdeckt unterdessen das nächste Malheur.
Unser Schmutzwassertank ist offen und eigentlich sollte er leer sein. Aber beim Abpumpen der Toilette kommt Wasser aus dem Überlauf. Obwohl wir hier in der Marina nur Flüssiges reingepumpt haben, blockiert irgendwas den Ablauf. Hoffentlich hat sich da keine Muschel eingenistet. Wolfgang zerkleinert zwei Spültabs und pumpt sie über das Klo in den Abwassertank. Viel Hoffnung haben wir ja nicht gerade.