Heimathafen

Mittwoch  10. Juli 2013

Marina Veruda      Luft 32° – Wasser 23° – sehr sonnig
44° 50,61 N  013° 50,57 E      16,7 sm  Log 1547,6           Ab 14,10 – An 17,10

In der „Karibik“ lag seit gestern außer uns nur noch das kleine Segelboot aus den 50er Jahren über Nacht vor Anker. Alle anderen Boote hatten gestern Abend  das „Paradies“ verlassen.

Anscheinend waren sie nur zum baden da, oder hatten Angst vorm drohenden Gewitter. Doch es gab kein Gewitter, die schwarzen Wolken wurden durch den böigen Wind weggeblasen und wir hatten wieder einen sternhagelvollen Nachthimmel.

In der „Karibik“ trinkt man zwar meist Getränke mit Rum, da mussten wir leider etwas improvisieren, denn wir hatten nur Whisky. Der war aber auch nicht schlecht.

Als ich erwache, hatte der Käpten schon sein Morgenbad in der „großen Badewanne“  hinter sich gebracht.

Nun ruft er mal schnell den Segelmacher an und erklärt ihm unsere Situation. Wir sollen Bescheid geben wenn wir wieder in der Marina sind. Das ist ein Wort.

Es dauert nicht lange und die ersten Boote liegen schon im türkisen Wasser vor Anker.

Bei uns wird umgeplant. Wir machen uns zwar keinen Stress, aber wir werden noch heute nach Veruda fahren. Aber erst werden wir noch mal den Kopf unter Wasser stecken. Leider können wir nicht filmen, die Batterien der Unterwasserkamera waren zwar frisch aufgeladen, aber es ging trotzdem  nicht. Na dann muss es halt ohne Filmkamera gehen. Aber ohne noch mal einen Schnorchelgang gemacht zu haben möchte ich dann doch nicht wegfahren. Es ist einfach zu schön. Auch heute habe ich wieder ein paar Fischschwärme als kurze Begleitung. Leider wird am Meeresgrund vor der  Strandkneipe durch die vielen Anker doch etliches kaputt gemacht. Schade.

Nach meiner wunderschönen Tour, klaren wir unsere Samoa auf und nehmen Abschied von der Badebucht. Wir werden bestimmt mal wiederkommen, es ist ja nicht weit.

Nach dem Start probiert der Käpten aus, wie der Motor mit dem neuen Propeller läuft. Dann setzen wir das Großsegel und die Genua, dieses mal aber mal wieder vollständig. Wir fahren schönen Halbwindkurs. So viele Segler wie heute hatten wir noch an keinem Tag gesehen. Manchmal glaubten wir schon, dass wir die einzigen sind in dieser Ecke .

Als wir in die Nähe unseres Leuchtturms kommen, fahren wir hart am Wind, aber sehr hart. Eine ganze Weile noch segeln wir am Turm vorbei, Richtung Italien. Na ja nur Richtung. Weit genug draußen kommt dann eine Wende, Richtung Veruda. Auch heute machen wir gute Fahrt zwischen 5-8 Knoten. Kurz vor der Hafeneinfahrt bergen wir dann unsere Segel und Motoren bis in die Marina. Der Käpten fährt uns erstklassig vor unseren Steg. Beim Leinen festmachen, kann ich leider nicht auf den Steg springen, sondern muss hinauf krabbeln. Wir haben nämlich Niedrigwasser. Aber auch hier klappt alles prima. Nun nehmen wir noch unsere Genua ab, tragen sie vor auf die Straße und legen das riesige Tuch ordentlich zusammen. Jetzt verstauen wir es erst mal im Kofferraum unseres Autos. Dann ruft Wolfgang nochmal beim Segelmacher an. Der kommt noch vorbei, denn er ist gerade hier in der Marina. Mit einem halben Hitzeschlag und hochroten Köpfen setzen wir uns ins Cockpit unseres Schiffes und trinken erst mal was kühles. Lange müssen wir auf den Segelmacher gar nicht warten. Wolfgang zeigt ihm alles. Er meint wir können das Segel gerne wieder anschlagen und unsere drei Tage noch ausnutzen. Das Segel selbst ist nicht kaputt sondern nur der UV-Schutz. Dann können wir es am Samstag bringen und er repariert es bis zum nächsten Mal. Denn er hätte am Wochenende viel mit kaputten Segeln von Chartergästen zu tun. Doch Wolfgang lässt sich nicht darauf ein, sondern gibt ihm obendrein noch die Abdeckung von unserem Steuerstand mit. Wir werden sehen ob es bis Samstag Abend klappt. Es wäre uns schon am liebsten, wenn wir das Boot in einsatzbereitem Zustand zurücklassen könnten.

Jetzt aber freuen wir uns beide auf eine kühle Dusche und ein Essen im Volaria.

Worauf wir uns nicht freuen sind sie plagenden Stechfliegen. Zwei Tage hatten wir Ruhe vor den Viechern.

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