Donnerstag 16.06.2016
44°50,61N 013°50,78 E Log 2381,9 0sm Steg
Marina Veruda Luft 24,9° W23,7
Heute ist er da der Jugo,mit seiner ganzen Kraft. Da will man auch gar nicht raus. Deshalb vergnügen wir uns im Cockpit, begrüßen die nächsten angekommenen Nachbarn und machen außer quatschen eigentlich nichts. Das heißt Büro war natürlich trotzdem wieder angesagt.
Am Nachmittag ist es uns dann doch zu langweilig und wir wagen uns vor die Tür. Wir wollen mal vor zur Hafeneinfahrt und die Situation begutachten.
Im Marinabüro fragen wir nach dem neuen Törnheft, das es bereits seit Mai gibt. Glück gehabt, es gibt noch zwei deutschsprachige Exemplare, wobei uns eins davon reicht.
Der Blick aufs Meer ist nicht sehr erfreulich. Jugo bringt viel Welle mit, das hat heute Morgen schon Bosko zu mir gesagt. Am Freitag ist zwar wieder wenig Wind , aber es gibt noch Riesenwellen. Besser ist noch hier zu bleiben.
Die Wellen schrecken uns auf jedenfall nicht ab ein Eis im Skuza zu essen. Daraus wurde als Vorspeise noch eine Pizza.
Das Eis haben wir dann auf einer Mauer sitzend und auf´s Meer blickend gegessen.
Es waren tatsächlich ein paar Schiffe draußen, die sind aber wie Korken auf dem Wasser auf und ab getanzt. Da sind wir doch lieber an Land. Viele der Charter-Schiffe sind auch schon früher von ihrem Törn zurück zu ihrer Basis gekommen und manche Gastlieger sind auch schon seit zwei Tagen hier und warten erst mal ab.
Zurück am Steg fällt uns sofort auf, dass die Schiffe höher liegen als sonst. Der Jugo drückt das Wasser Richtung Land und somit auch in unsere Marina. Jetzt müssen wir die Gangway rauf, um auf unsere Yacht zu kommen.
Es fehlen nur noch etwa 30 cm und der Steg steht unter Wasser. Das Wasser ist an der Untergrenze der weiß gestrichenen Markierung.
Die Marinieris fahren alle Stege an und schauen nach dem Rechten. An unserem Steg sind gleich am ersten Schiff, einem Motorboot, die Leinen durch das Hochwasser zu straff, so dass die Marinaleute aufs Schiff springen und die Leinen etwas lockern müssen.
Gut zu wissen dass sie sich so gut kümmern, wenn keiner an Bord ist. Das Wasser steigt und fällt dann wieder etwas ab, als ob jemand den Stöpsel zieht.
Auch wir richten unsere Leinen und machen zur Sicherheit gegen abdriften noch eine Springleine ran. Dann fällt Wolfgang doch noch was ein was er tun könnte. Er holt sich die neuen Blöcke, zwei Leinen und baut die Teile an die angebaute Halterung an unseren Geräteträger. Damit soll dann mal irgendwie unser Dingi hochgezogen werden.
Es dauert nicht lange und unser Franco bittet Wolfgang ihm an seinem Schiff mit den Leinen behilflich zu sein. Auch bei ihm sind die Leinen samt Ruckdämpfer zu straff geworden und er konnte es nicht alleine bewältigen.
Was für eine Ehre für uns.
Dann reden wir wieder mit vorbeilaufenden Nachbarn und das war es dann auch schon so ziemlich für heute. Bis wir dann am Abend sehen, dass die deutschen vom Boot gegenüber fernsehen. Jetzt fällt uns ein, dass ja heute das Spiel Deutschland gegen Polen stattfindet.
Wir gucken schon dauernd rüber und können sogar was sehen, aber dann meint Wolfgang, vielleicht bekommen wir einen Sender auf dem Laptop rein. Der Sender war auch schnell gefunden, nur konnte man auf dem Internetkanal nur schauen, wenn man in Deutschland ist. Also hat Wolfgang die Daten durch eine Tunnelverbindung von unserem Server zuhause umgeleitet und so konnten wir dann gucken. Die Bildqualität war zwar nicht überragend, passte aber zum Spiel, das war ja auch nur ein 0:0
Marco und Maria, und unsere Italiener die für ein paar Tage nach hause fuhren sind auch gerade wieder angekommen. Jetzt kommt Leben auf unseren Steg. Aber für heute gehen alle schlafen, wir auch.