Landgang in Osor

Sonntag 26.06.2016  

44°41,40 N  014°23,68E     Log 2463,7  9,1 sm  Boje

Insel Cres Ort Osor Luft 32°  W 28°      Betr. Std. 428,1

Das Gewitter war ganz in der Nähe, aber trotzdem weit genug weg, so dass wir nichts davon abbekamen, außer ein wenig Regen. Nachdem unser Verdeck geschlossen war, gab`s kostenlose Sauna. Als wir in unsere Koje gingen hat es zum Glück  aufgehört zu regnen, sodass wir die Luken wieder öffnen konnten, denn wir hatten jetzt 78% Luftfeuchtigkeit unter Deck.

Als unser Wecker klingelte, schien schon die Sonne durch die Luke und es war wieder mächtig warm. Nur schnell waschen und dann los. Es ist noch ganz still am Ankerplatz als wir losfahren. Die Wassertiefe blieb über die nächsten zwei Buchten bis fast vor zum Kap unter 10 m.

Am Kap zwischen den beiden Inseln Losinj und Cres bekamen wir sogar herrlichen Segelwind mit 6 Knoten Fahrt, ohne Welle. Die beste Segeletappe der ganzen letzten Woche. Das Landschaftsgucken kam auch nicht zu kurz. Wir überholten einen Kutter der sich mächtig anstrengen musste um seine im Schlepptau befindende Plattform ziehen zu können.  In malerischer Landschaft konnten wir fast bis zu den Leuchtbaken des Kanals segeln. Kurz vor dem Ort Osor gibt es einige Bojen etwas außerhalb der Baken. Die riesengroß sind. An einer machen wir fest, denn wir werden erst Morgen durch die Brücke fahren. Diese wird zwei mal am Tag geöffnet, einmal um 9:00 Uhr, die hätten wir sogar noch passieren können und einmal am Abend um 17:00  Uhr.
Nun freuen wir uns auf unser verspätetes Frühstück und beobachten dabei genauestens was sich um uns herum abspielt.
Danach nehmen wir ein ganz langes Warmbad und hoffen dass die Erfrischung ein bisschen anhält, denn wir wollen uns unbedingt Osor ansehen.
Mit dem Dinghi umkreisen wir erst mal unser Boot und fahren dann gemütlich an Land.

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Osor ist ein kleiner sehr alter Ort und zählt nur 200 Einwohner. Selbst jetzt im Sommer wirkt er sehr leer. Auf unserem Rundgang durch die engen Gässchen sind uns fast keine Menschen begegnet. Oben am Berg steht eine Ruine, die gerade wieder Aufgebaut wird und in der alten Kirche finden wöchentlich Konzerte statt. Schade dass wir da nicht mehr hier sind. Man hat das Gefühl in einer anderen Zeit zu sein, die alten Häuser lassen es einem so erscheinen, es wirkt alles so friedlich und ruhig, ohne Hetzte und Lärm.

Nur auf der einzigen Straße die Cres und Losinj verbindet, herrscht Dauerverkehr. Verbunden sind die beiden Inseln mit einer kleinen Brücke, eben jene die wir morgen passieren wollen. Die Trennung der Inseln beträgt an der schmalsten Stelle, das ist die Fahrrinne für die Schiffe 12 m und diese ist etwa 40m lang. Hier muss man sehr aufpassen, wegen der Strömung. Außerhalb des großen Schiffsdurchlass, nutzen viele Badegäste den Sog um sich treiben zu lassen.

Am Ufer von Losinj sind einige Campingplätze direkt am Wasser, auch diese sind relativ leer.

An dem kleinen Stadthafen scheinen noch ein paar Plätze frei zu sein für Gäste. Aber die meisten Bojen sind mit Dauerliegern belegt.

Ein ständiges kommen und gehen herrscht bei den kleinen Booten die unter der Brücke durchpassen und nicht mehr als 1.50 m Höhe haben.

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Jetzt ist es 17:00 Uhr und die Drehbrücke wird wieder geöffnet.

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Hier kommen keine Elektromotoren zum Einsatz, nein die Brücke wird noch von einem Mann mit der Hand beiseite gekurbelt. Die von Süden kommenden Schiffe haben Vorfahrt. Die meisten Schiffe die jetzt durchfahren wollen sind erst kurz vorher gekommen und haben nicht lange warten müssen. Schon brav fährt immer nur ein Schiff durch den Kanal. Als das letzte von der Südseite durch ist, pfeift der Mann der für die Brücke verantwortlich ist die Boote vom Norden heran. Auch diese fahren Eines nach dem Anderen durch. Danach kurbelt der Brückenwärter, natürlich wieder von Hand, die Brücke in ihre Ausgangsstellung und gibt sie dem Straßenverkehr frei. Viele Menschen sahen sich diese kleine Attraktion an, wir auch.

Durstig und hungrig machen wir uns jetzt auf zu dem Restaurant das wir vorher entdeckt haben. Als wir es betreten, können wir durchlaufen und uns in einen herrlichen Garten setzen. Dort bestellen wir uns wieder Fisch. Das Essen ist vorzüglich und wird sehr schnell serviert, nur der Kellner, an dem sollte man noch arbeiten. Die Preise sind auch ganz in Ordnung.

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Durch den Garten auf der anderen Seite verlassen wir später das Lokal und haben einen herrlichen Blick auf das Meer.

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Wieder zuhause, hüpfen wir gleich ins Wasser zum Erfrischen, was ja nicht wirklich geht bei 28°.

Als nächstes hängen wir noch unser Dinghi an den Geräteträger und machen dann Feierabend.

Jetzt ist es inzwischen stockdunkel und vor uns erstreckt sich ein ansichtskartentaugliches Panorama. Das Ufer und die alte Kirche sind hell erleuchtet und es wirkt feierlich.

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