Montag 03.07.2017
44°16,06 N 014°47,73 E Log 2662,5 10,6 sm
Insel Ist Bucht Mljake Luft 26,5° W 25,3° Betr. Std. 447,6 Boje 220 Kuna
Gestern Nacht verließ die Albatros noch ihre Boje. Die Mannschaft schien etwas verwirrt zu sein, denn es war das reinste Lichterspiel von Bordbeleuchtung, Fahrtlicht, Hecklicht, Top-und Ankerlicht. Ob sie es letztendlich richtig hinbekommen haben, entzieht sich unserer Kenntnis, denn sie verschwanden hinter der Insel.
Ein schöner Morgen beginnt mit einem Bad, duftendem Kaffee nochmal Croissants und dann dem ersehntem Schnorcheln. Diesmal nehme ich aber die Unterwasserkamera mit.
Ich habe sehr viele Fotos gemacht, unter anderem von einer wunderschönen Nacktschnecke, die etwas wie eine langgezogene, behaart, gestreift mit Punkten in grün gehaltene Raupe aussah. Sie hatte etwa eine Größe von 8 cm.
Ein paar Muschelfundstücke waren auch dabei.
Nach der Tour verließen wir die Bucht Richtung Süden. Diesmal reichte das Vorsegel völlig aus, wir machten ordentlich Fahrt von teilweise über 7 Knoten. In der südlichen Bucht von Silba liegen deutlich mehr Schiffe als in Papranica.
3 sm vor unserem Ziel ist der Wind weg. Ein bisschen warten wir ab, ob er vielleicht nur dreht, oder eine kurze Pause macht. Nein, er wollte erst mal nicht zurück kommen, also starten wir den Motor.
Zwischen der Insel Ist und der Insel Molat gibt es eine kleine Durchfahrt und davor hat jede Insel ein Bojenfeld. Auf der linken Seite der Insel Molat ist der kleine Ort Zapuntel, da wollen wir hin. Zu unserem Erstaunen waren noch viele Bojen frei. Wir wählen eine gleich gegenüber vom Ort, denn dann ist es mit dem Schlauchboot nicht so weit zum Übersetzen. Gerade als wir festgemacht haben, donnert mit Geschwindigkeit eine kleine Jadrolinija heran und macht kurz am Kai von Zapuntel fest. Lässt ihre Gäste aus und einsteigen und dreht dann gleich wieder ab. Dabei verquirlt sie das Wasser so stark, dass hinter ihr alles schäumt.
Eigentlich dachten wir die Bora hat einen Abgang gemacht, aber da war sie wieder. Wir überlegen ob wir in das nördliche Bojenfeld gegenüber, das zu Insel Ist gehört übersiedeln sollen. Denn hier liegen wir jetzt recht ungemütlich.
Einstimmig lösen wir die Leinen von der Boje und schaukeln auf die andere Seite in die Bucht Mljake. Hier ist es wesentlich ruhiger. Wolfgang überprüft noch mal den Bojenblock und befindet ihn für gut. Das war mein Startzeichen, Schnorchel schnappen und ab ins Wasser.
Von der Unterwasserkamera waren die Akkus leer geworden und von den vielen Fotos die ich gemacht habe, waren nicht wirklich welche brauchbar. Am meisten tat es mir wegen meiner kleinen Schnecke leid, ein sehr seltenes Exemplar. Wolfgang sagte: „Meine Schnecke ist auch ein seltenes Exemplar“.
Hier neben unserer Boje ist das Wasser sehr tief, bis weit ans Ufer. Darunter waren sehr tiefe Felskrater. Das war natürlich ein Paradies für viele verschiedene Arten von Fischen. Darunter waren ein paar, die in Form von Größe enorme Ausmaße hatten. In einer Felsspalte wedelten zwei rosarote Anemonen, von denen ich vorher noch keine gesehen hatte und am Meeresgrund spielen zwei Flundern (Plattfische) fangen.
Die Sonne, die durch das Wasser dringt, lässt alles hell erstrahlen und man möchte am liebsten nicht mehr aus dem Wasser, wenn einem nicht die Kälte mit der Zeit heimsuchen würde.
Kurz nach dem ich wieder an Bord war kam der Kassierer. Fünf Kuna mehr pro Meter Bootslänge als auf Silba mussten wir bezahlen, das waren 220 Kuna umgerechnet 30 €. Da wollten sich doch tatsächlich schnell welche vom Nachbarboot mit dem Dinghi aus dem Staub machen, als der Kassierer sich näherte und gaben sogar noch etwas Gas.
Der hat sie aber verfolgt und sie mussten gerechterweise auch bezahlen. Andere Bootsfahrer die schon länger weg waren, besuchte er um 21:30 Uhr nochmal und kassierte auch hier noch ab.
Jetzt auf Nacht ist es wieder total Windstill geworden und es herrscht eine wunderbare Atmosphäre hier in unserem Bojenfeld.