Die fliegende Schüssel

Montag 13.11.2017
44°50,61 N   013°50,57 E     Log 2948,4   0sm
Marina Veruda    Luft ° 7,5   Betr. Std. 477,0   Steg

Wie sich doch alles so schnell ändern kann. Tagsüber war gestern noch schönstes Wetter und am Abend kam Wind. Der nahm bis zum Morgen kräftig zu und lies uns in der Nacht immer mal aufhorchen. Am Morgen baute er sich noch mehr auf.
Daher beschloss Wolfgang, eine Leine an unser stark schlackerndes Vorstag zu binden und diese am Mast zu befestigen. Sicherheitshalber startete er sein Unterfangen von der Luke unserer Koje aus.
Auch ein Kontrollgang der Marina-Angestellten ergab, dass sie bei der Xarifa die Muringleinen straffen mussten. Sonst stößt sie womöglich noch mit der kleinen Sirocco zusammen. Um wieder auf den Steg zu gelangen, mussten sich die Marineries bei dem Wind ganz schön anstrengen.
Wir verließen unser Boot vorerst nicht, tranken lieber ausgiebig Kaffee und räumten schon mal einen Teil unserer Sachen zusammen, die wir wieder mit nach hause nehmen wollen.

Der Wind lässt nicht nach, im Gegenteil, wir haben jetzt Böen bis zu Stärke 10, einmal kurz sogar Windstärke 11 und Regen gab es noch gratis dazu. Das Barometer war von 1024 hPa auf 994 hPa gefallen.
Plötzlich hört Wolfgang ein Scheppern auf dem Steg und sieht gleich nach. Die Satellitenschüssel von unseren Österreichern wurde vom Wind aus der Halterung herausgerissen und auf den Steg geblasen. Ein ganz schön scharfkantiges Geschoss. Nicht daran zu denken, wenn die Schüssel gegen eines der Boote geschleudert worden wäre. Wolfgang hat sie sicherheitshalber mal in Verwahrung genommen.

F0065-001

So, jetzt müssten wir doch mal rüber an Land, kräftig Wind und Regen sind aber immer noch da und sollen auch die nächsten Tage nicht weichen.
Also in Warteposition vor der Gangway stehen und einen günstigen Moment abwarten, wo der Wind mal etwas weniger bläst und ganz schnell rüber laufen.
Hier in der Marina ist es verständlicherweise ziemlich menschenleer, auch ins Volaria verirrt sich außer uns nur noch ein deutsches, dick eingemummeltes Ehepaar.
An die Temperaturen von Deutschland kommen wir noch nicht ganz ran, wobei der starke Wind es deutlich kälter erscheinen lässt.
Die meiste Zeit verbringen wir heute unter Deck, da ist es wenigstens gemütlich. Für Morgen hoffen wir, dass wir eine einigermaßen gute Heimfahrt haben werden, denn auch in Slowenien soll es viel Wind geben und in Österreich da schneit es. Lassen wir uns mal überraschen.

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