30 %

Montag 13.08.2018
44° 31,70 N 014° 28,00 E Log 3077,6  4,1sm  365 Kuna
Insel Lošinj, Mali Lošinj Stadthafen  Luft 28° Wasser 27,8° Betr. Std. 499,5

 

Es ist ein schöner Tag, trotzdem fahren wir heute morgen nach Mali Lošinj in den Stadthafen. Morgen soll es schlechtes Wetter geben. Dann ist im Stadthafen immer alles schnell belegt.
Vor der Abfahrt bemerken wir noch, dass unser Kühlschrank nicht mehr funktioniert. Eine kurze Überprüfung der Elektrik ergibt, dass die Batterien fast leer sind und wir zu wenig Spannung haben. Seltsam ist, dass nach der Strom-Verbrauchsanzeige eigentlich noch genügend Energie das sein müsste. Nachdem der Motor gestartet war, lief auch der Kühlschrank wieder.
Unterwegs fährt so ein halbes rot-leuchtendes U- Boot an uns vorbei. Oben ist der Steuerstand und Unterwasser hat es viele Bullaugen, von denen aus Touristen sich die hier lebenden Fische anschauen können. Diese werden vorher immer an einem bestimmten Platz zur selben Zeit angefüttert.

Gegen 11.00 Uhr sind wir bereits im Stadthafen und bekommen den vorerst letzten Platz gleich am Anfang von Steg 3. Jedes mal wenn ein Schiff den Steg verlässt kommt bereits das nächste um seinen Platz einzunehmen. Nachdem wir festgemacht haben, entsorgen wir erst mal unseren Müll und betrachten unsere nähere Umgebung. Wir haben kleine Läden, einen Bäcker, Duschräume die wir kostenpflichtig benutzen können und ein Lokal mit einer riesigen leckeren Eis-Theke. Alles in einer Minute zu Fuß von unserem Schiff aus zu erreichen.

Na, wo werden wir als erstes hingehen? Eis essen natürlich.

Als wir zurück kommen, piept im Boot der Gaswarner. In Verbindung mit dem Unterspannungsproblem vom Vormittag meint Wolfgang, dass es wahrscheinlich nichts mit der Gasanlage zu tun hat. Auch der von einer gasenden Batterie austretende Wasserstoff kann die Gaswarnung auslösen. Als die 12 V Anlage stillgelegt und die beiden Verbraucherbatterien getrennt sind, zeigt eine Spannungsmessung, dass eine davon defekt ist. Da wir die defekte Batterie aus Sicherheitsgründen nicht mehr laden dürfen, wird sie abgeklemmt und wir müssen ab jetzt etwas sparsamer mit dem Strom sein.
Danach gehen Opa und Isabella spazieren und suchen auch einen Briefkasten für Isabellas Karten. Als sie zurückkommen berichtet sie von einem Lokal auf der anderen Seite.“ Bei dem bekommen wir 30 %, jeder Erwachsene einen Schnaps und jedes Kind, eine Kugel Eis“. „Oma, da will ich hin.“ Doch bis es soweit ist, wollen oder besser gesagt sollten wir erst mal zum Duschen gehen. Frisch gesäubert, aber schon wieder nass vom Schwitzen, ziehen wir nun gemeinsam los. Tatsächlich versucht uns einer der Kellner mit seinen 30 % Versprechungen ins Lokal zu locken. Wir gehen aber erst mal weiter und genießen die schöne Gegend rund um den Stadthafen.

Dann führt uns der Weg wieder zu dem Lokal. Isabella schaut uns bittend mit großen Augen an. Inzwischen sind alle Sitzplätze belegt. Der Kellner organisiert in Windeseile einen gerade freiwerdenden Platz für uns. Hier sind ständig alle Plätze wieder belegt, während in den Lokalen links und rechts vom „Sidro“ so heißt unseres, gähnende Leere herrscht und die Bedienung sich die Beine in den Bauch steht. Unsere Kellner sind sehr fleißig und arbeiten Hand in Hand. Besonders beeindruckt hat uns, als wir sahen, dass sie Essen und Getränke zwischen zwei Häuserreihen weit hinten, dort ist ihr Lokal, abholen müssen. Die wissen auch was sie jeden Tag bis spät in die Nacht geleistet haben. Zwischen den beiden Häusern hat ein Händler seine Waren angeboten. Solche kleinen Geschäfte und Stände gibt es genügend hier, nur nirgends gab es Badetücher. Doch hier wurden wir fündig. Danach geht s weiter im übervollen Stadtkern. Wir zwängen uns durch die Touristen, landen dann endlich beim Markt, in dem wir Butter kaufen wollen, die es in den kleinen gemütlichen, urigen Läden nicht zu kaufen gibt.
Auf dem Rückweg am hinteren Teil des Stadthafens steht eine riesige Traube von Menschen und schaut auf einer Tribüne einer Gruppe Mädchen zu, die zu den Klängen von Broadwaymusik tanzten. Da bleiben natürlich auch wir stehen und schauen eine Weile zu. Spät am Abend ist es noch immer sehr warm wie in einem Backofen.
Wieder an unserem Schiff sind wir nicht so begeistert. Haben sie uns doch ein nicht so kleines Motorboot, so halb an Steuerbord bei uns rein gequetscht. Dabei müssen sie unsere Fender umgehängt, das Beiboot auf der anderen Seite unseres Schiffes festgemacht und unsere Muring gelockert haben. Wir bemerkten es, weil unsere Gangway in der Luft hing und wir das Boot erst heranziehen mussten um auf das Schiff zu gelangen. Wolfgang richtet als erstes die Fender, damit das eingeschobene Boot nicht an unserem scheuert. Zum Schluss sitzen wir wie auf dem Präsentierteller eng zwischen Booten und dem Gehsteig im Cockpit. Aber schön ist es trotzdem.

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