Dienstag 14.08.2018
44° 31,70 N 014° 28,00 E Log 3077,6 0sm 365 Kuna
Insel Lošinj, Mali Lošinj Stadthafen Luft 23,8° Wasser 25,7° Betr. Std. 499,5
Gestern gegen Mitternacht erhellte sich der Himmel auf allen Seiten. Überall blitzte es. Doch dabei blieb es vorerst.
Heute Morgen gehen „die drei Damen vom Schiff“, zum Bäcker, machen dann Frühstück und gehen noch mal Duschen. In der Zwischenzeit hat sich der sonnige Himmel total mit Wolken zugezogen. Jetzt sollten wir uns etwas beeilen. Wenn wir noch hinauf in die Stadt wollen um Kaffee in Bohnenform zu kaufen. Den gab es früher auch überall, doch seid Kroatien in der EU ist gibt es fast nur gemahlenen Kaffee. Für uns aber schlecht, weil wir eine Kaffeemühle haben.
Der Himmel wird jetzt ganz dunkel und als wir aus dem Lidl kamen fing es bereits an zu regnen. Erst warteten wir etwas ab. Doch nach Betrachtung des Himmels dürfte es noch länger regnen. Also beschließen wir doch zum Schiff zu laufen. Jetzt geraten wir im strömenden Regen auch noch in ein heftiges Gewitter. Gerade am Boot angekommen ertönte ein furchtbarer Knall in unmittelbarer Nähe. Da könnte es irgendwo eingeschlagen haben. In Windeseile hängen wir unsere Verdecke ein, damit das Cockpit nicht auch noch überflutet wird. Draußen am Seezaun hängt unsere in der Dusche frisch gewaschene Wäsche. Sie war fast trocken als wir weg gegangen sind und jetzt hängt sie im strömenden Regen.
Wir sollten uns jetzt auch erst mal trocknen. Bis zum frühen Abend regnet es und ab und an gewittert es noch.
Heute gehen wir schon beizeiten zum Essen und auch gleich gegenüber. Da ist jetzt noch genügend Platz. Später wird es voll werden, weil die meisten Bootsfahrer im Regen auch nicht so weit laufen wollen. Bei einer Unterhaltung zwischen dem Kellner und einem anderem Gast, hören wir wie der Kellner sagt, dass es heute das erste mal wieder, seit drei Monaten regnet.
Nach dem Essen gehen wir mit Regenschirmen bewaffnet noch mal auf Shoppingtour. In dem kleinen Laden von gestern wollen wir noch zwei Badetücher kaufen. Dort sind die Sachen die an der Hauswand ausgestellt hängen, mit Folien gegen den Regen geschützt. Wir holen den Verkäufer und sagen was wir haben möchten. Zwei gleiche Badetücher wovon nur eines hier draußen hängt. In seinem kleinen mit Kartons voller Waren, vollgestopften Laden, bringt er gleich ein zweites Exemplar. Isabella sieht sich inzwischen den Schmuckständer an und kann sich zwischen zwei Halsketten nur schlecht entscheiden. Letztendlich fällt die Wahl auf eine kleine Kette mit Delfin und Lederhalsband. Mama fragt nach was sie kosten soll. Da streichelt der ältere Händler Isabella über den Kopf und sagt: „Die schenk ich ihr“ Isabella strahlt, wir bedanken uns und verlassen das Lädchen in der Seitengasse. Spazieren gehen macht heute auch keinen rechten Spaß.
Das Motorboot steckt immer noch eingequetscht an unserer Yacht.
Wir bleiben erst mal auf dem Schiff und öffnen später alle Luken als es aufgehört hat zu regnen um die 76% Luftfeuchtigkeit etwas aus dem Schiff zu bringen. Das Hygrometer fällt aber nur um 2%. Zu fortgeschrittener Stunde möchte Isabella noch ein Eis. Wir haben es ihr versprochen, nur nicht gleich nach dem Essen. Jetzt ist genug Zeit verstrichen. Mal sehen, ob im Lokal gegenüber Platz ist. Der Kellner sieht uns und sagt: “Einen Moment, für vier Personen.“ Obwohl Wolfgang noch gar nicht da war. Er weiß dass der „Finanzminister“ noch fehlt. Zu zweit heben die Kellner einen Tisch über den Köpfen der anwesenden Gäste zu einem freien Platz, holen noch Stühle dazu und bitten uns Platz zu nehmen. Nun können wir das Eis bestellen. Es dauert nicht lange und der Kellner kommt mit einem Tablett und vier Eisbechern. Genüsslich verputzen wir unsere Köstlichkeit. Bezahlen möchte Isabella und der Oberkellner, der mit größter Wahrscheinlichkeit der Chef ist, sagt zu ihr, sie soll noch kurz warten. Dann übergibt er ihr charmant einen roten zusammengefalteten Cocktailsticker, als wenn es eine Blume wäre. Beim verabschieden gibt er uns allen die Hand.
Jetzt hätten wir beinahe vergessen in den kleinen Candy-Shop nebenan zu gehen. Ich nehme eine von den Tüten, die alle sehr groß ausfallen und wir versuchen von den vielen tollen Köstlichkeiten nur sehr wenig einzupacken. Die Süßigkeiten sind teilweise sehr schwer und man bekommt ganz schnell ein ordentliches Gewicht zusammen, das dann viel kostet. Wir sind aber standhaft geblieben. Wieder an Bord wollen wir noch etwas spielen, aber der Käpten ist spurlos verschwunden. Unbemerkt hat er seinen Fotoapparat genommen und diese tollen Aufnahmen gemacht.