Dienstag 17. September 2013
44° 31,99 N 014° 28,01 E 0 sm Log 1598.3
Mali Losinj Stadthafen
Gestern Nacht blieb der große Sturm aus. Dafür gibt es heute Bora. Ein paar einzelne Schiffe sind trotzdem weitergefahren, wir bleiben aber noch und zahlen nochmal Hafengebühr.
Auf allen Booten wurden Leinen verändert oder Fender justiert. Überall ein Herumgewurstel. Auch wir mussten unser Boot weiter vom Steg wegziehen, damit wir nicht anstoßen. Dabei wurden wir klatschnass und froren. Zwischendurch immer wieder regen und durch den Wind ist es sehr frisch . Nur wenige Leute verlassen ihr Schiff. Unter Deck ist es da schon gemütlicher. Wir können sogar ins Netz, per kostenlosem WLAN, aber nur durch die erhöhte Reichweite unserer USB-Außenantenne.
Am späteren Nachmittag kommt wenigstens die Sonne wieder heraus und wir entschließen uns, auch mal zu einem Sparziergang aufzubrechen. Wir laufen die Gassen hoch zur Kirche. Dort findet gerade ein Familiengottesdienst mit höchstens 7 Personen statt. Also gucken wir nur durch die Fenster der Innentüre. Weiter geht es durch enge Gässchen, die sehr beeindruckend sind mit ihren Fenstern, Haustüren und Briefkästen.
Wieder am Hafen ist unser erster Weg zu einer Apotheke. Dort wollen wir etwas gegen Wolfgang´s Ohrenschmerzen kaufen. Da wir in einer Naturapotheke sind möchte uns die nette Dame erst ein Ohrenreinigungsspray und dann eine Ohrensalbe mit Naturantibiotika verkaufen, für etwas anderes brauchen wir ein Rezept.
Dieses Naturprodukt wollten wir dann doch nicht, noch nie haben wir von so etwas gehört. Sie erklärt uns noch den Weg zu einem Arzt. Da gehen wir jetzt hin. Eigentlich ist es eine Ambulance, da ist aber ein normaler Arzt mit drin. Da wir nochmals an einer Apotheke vorbeikommen, fragen wir auch hier nach. Diese junge Frau hat außer den standard-Ohrentropfen nichts weiter im Angebot und empfiehlt uns gleich die Apotheke auf der anderen Seite der Bucht. Also marschieren wir erstmal weiter zum Arzt. In einem Seitengässchen werden wir fündig. Vor der Eingangstüre steht eine Dame mit Zigarette und sagt „wohin wollen sie?“ Wir erklären kurz. Dann antwortet sie „ das ist aber privat, da müssen sie alles bezahlen“. Diese Hinterhofpraxis sieht für uns nicht so einladend aus, deshalb gehen wir wieder. Da sah ja die Tierklinik gegenüber von der ersten Apotheke noch seriöser aus. Auf der anderen Seite des Hafens ist noch eine Apotheke, da probieren wir noch mal unser Glück. Hurra, es ist eine „richtige Apotheke“. Wolfgang erklärt seine Situation abermals. Auch hier werden erst einfache Tropfen angeboten, alles andere nur auf Rezept. Wir wollen nicht so richtig, dann spricht eine Kollegin dazwischen und Wolfgang bekommt welche mit Antibiotikum ausnahmsweise ohne Rezept. So, das wäre geschafft. Wir setzen uns auf eine Bank und ich träufle Wolfgang die Tropfen ins Ohr, dann können wir essen gehen. Wie die Geier auf ihre Beute, so sind die Bedienungen auf die noch wenigen Gäste. Wir entkommen den Rabatt-Fallen einiger Wirte und wählen das Lokal Nostromo wo man uns nicht so aufdringlich reinziehen möchte. Es war eine gute Wahl, es schmeckte hervorragend, zum bestellten Menü bekamen wir noch kostenlos Vorspeise, Nachspeise und Schnaps und teuer war es auch nicht. Nach dem Essen laufen wir noch mal den Berg etwas hoch, wo es den riesigen Obst und Gemüsestand gibt und kaufen dort noch herrlich schmeckendes Obst.
Nebenan noch kurz Milch und Butter gekauft und jetzt ab zum Schiff. Wir waren sehr lange unterwegs gewesen.
In einem nahegelegenen Lokal gibt es Livemusik, auf einem Schiff hinter uns auch, da übt etwas rustikaler ein Männergesangsverein.
Das Wasser im Hafen ist auch wieder Spiegelglatt und es ist windstill.