Freitag 24.01.2020
44° 50,61 N 013° 50,58 E Log 3324,4 0sm
W 12° L 10° Betr. Std. 537,7
Marina Veruda Steg
Es ist schon der zweite Tag an dem wir vor dem Frühstück -1° Außentemperatur haben und der gefrorene Steg in der Sonne glitzert. Als Kind dachte ich immer, dass es im Süden um diese Jahreszeit schön warm ist. Wir werden aber immer wieder von der Realität eingeholt. Wobei es morgens schon etwas magisches hat, wenn das Meer noch im Schatten liegt und das Wasser dampft, dazu diese wunderbare Stille. Jeden Morgen stehe ich am Steg und genieße dieses Wunder.
Heute ist Duschtag, den haben wir schon etwas hinausgeschoben. Im Waschraum bei 3° erlaube ich mir beim Duschen das warme Wasser laufen zu lassen, was ich zu hause beim Einseifen immer abstelle. Auch hier ist alles nebelig vom Wasserdampf und die Fliesen sind A…kalt. In der Kabine ist kein trockener Fleck auf dem Fußboden und das Wasser läuft auch nur wenig in die Rinne, sondern vorne unter der Tür hinaus. Ich lege mein Badetuch auf den Boden damit ich mich trockenen Fußes wenigstens anziehen kann. Beim Haare föhnen stehe ich auf dem nassen Boden von meinem herausgelaufenen Duschwasser und friere. Alle Oberlichtfenster sind wie immer das ganze Jahr gekippt. In unserem Kühlschrank zu hause ist es wärmer. Später beim Handtuch aufhängen in der Sonne am Seezaun, fühlen sich die 3,7° an wie lauschige 20°.
Wolfgang klebt noch mal die schon wieder abgerissene Verriegelung vom Fenster in der Gästekabine. In der Mittagszeit geht auch Wolfgang duschen, er sagt: “Das fühlt sich wärmer an“. Irgendwie hat er ja recht, denn die Temperatur ist schließlich auf 10° angestiegen.
Nachdem wir allerlei Krimskrams gemacht haben, wollen wir doch noch etwas spazieren gehen. Natürlich vor zur Hafenausfahrt, wie soll es sonst sein.
Eine kleine Eidechse nutzt die warmen Sonnenstrahlen und sogar der Frühling ist schon in Sicht.
Gemütlich setzen wir uns auf eine Bank und genießen das herrliche Wetter. Von den Angestellten der Marina ist fast keiner mehr da.
Die einzigen Leute die uns über den Weg laufen sind einheimische Spaziergänger. Nur an der „Nordland“ wird noch gearbeitet. Hier wird schon die ganze Woche geschliffen und lackiert. Heute haben wir gesehen, dass wohl die Inneneinrichtung neu aufpoliert werden soll. An der „Nordland“ wird das ganze Jahr über immer irgend etwas gearbeitet. Ich glaube auf diese Angestellten ist verlass.
So nun machen wir noch die üblichen Aufräumarbeiten und dann ist Schluss für heute. Wir müssen uns jetzt seelisch auf die Heimfahrt morgen vorbereiten.