Campinglatz voll verändert

Donnerstag 11.06.2020
45° 02,97 N 013° 41,13 E Log 3350,1 17,3 sm Boje 140 Kuna
W 22° L 21,9 ° Betr. Std. 541,5
Festland Campingbucht Veštar

Grau in grau ist heute Morgen der Himmel. Im Norden donnert es. Wieder sind wir unschlüssig was den Tagesablauf angeht. Also hängen wir erst mal ab. Gegen Mittag meint Wolfgang wir könnten doch weiter nördlich zum Campingplatz Veštar fahren. Erst war ich nicht so begeistert, weil dort der Südwind reinblasen kann. Doch der soll laut Wetterbericht heute Abend weniger werden. Na dann schauen wir mal. Jedenfalls packen wir alles zusammen und fahren kurz vor Mittag los.
Am Meer haben wir wenig Wind dafür werden wir ordentlich von den südlichen Wellen durchgeschaukelt. Mit 2-3 Knoten fahrt schaukeln wir so dahin. Nach eineinhalb Stunden sind wir gerade mal bei der Einfahrt nach Pula. Deshalb beschließt der Käpten am Brijuni Nationalpark nicht westlich wie anfangs geplant vorbei zu segeln, sondern die Route zwischen Festland und Nationalpark anzusteuern.

 

Hier ist es deutlich ruhiger und der Wind nimmt auch etwas zu, so sieht die Sache schon besser aus. Wir segeln zwischen zwei Wetterzonen. Auf der Steuerbordseite ist es dunkelgrau und laut Radar regnet es dort in Strömen, auf der Backbordseite hingegen herrscht strahlender Sonnenschein durchzogen mit einzelnen Wolken.
Brijuni auf der Backbordseite ist eine kleine Inselgruppe in der kroatischen Adria. Sie liegt vor der Westküste von Istrien 12 km vom Zentrum der Stadt Pula entfernt und gehört zur Ortschaft Fažana. Brijuni besteht aus 14 einzelnen Inseln und steht insgesamt unter Naturschutz. Die Hauptinsel Veli Brijun kann mit Ausflugsbooten oder in organisierten Führungen besucht und besichtigt werden. Es gibt auch ein Hotel und Anleger für große Yachten. Die anderen Inseln sind teilweise in staatlichem oder privatem Besitz und werden bewacht.

Hier ein paar Fotos von unserer Durchfahrt. Auf der Steuerbordseite die dunkle Küste vom Festland.

Auf einmal wird der Wind schwächer und urplötzlich stehen wir still. Null Knoten Fahrt und Null Knoten Wind. Es ist eine seltsame Situation. Nach einer kurzen Weile können wir unsere Fahrt fortsetzen. Anfänglich noch mit Segel, dann aber doch lieber mit Motor, sonst kommen wir heute nicht mehr an.

Nach 16:00 Uhr haben wir den Campingplatz erreicht. Auf einmal piepst unser Alarm. Wolfgang hat nicht aufgepasst und wollte die Durchfahrt zwischen der keinen Insel nehmen, die hat aber nur etwa 2,40 Meter Tiefe. Das heißt, mit 40 cm unter dem Kiel hätten wir es vielleicht schaffen können, aber das ist schon sehr riskant. Also mit größter Konzentration zurück fahren und den Weg um die keine Insel herum einschlagen.

Die Bucht hat sich seit dem letzten Mal total verändert. Sie ist voller Bojen und auf der Nordseite ist eine riesige Campinganlage mit kleinen Bungalows entstanden.

 

Natürlich sind auch Stellplätze für Zelte, Wohnanhänger und Wohnmobilen vorhanden. Direkt am Ufer ist ein Lokal, dort stehen die Tische schön weit auseinander. Sehr viele Urlauber sind noch nicht da. Auch hier spricht man überwiegend deutsch. Wir haben noch keinen einzigen Italiener getroffen.

Die Boje an der wir festgemacht haben ist überdimensioniert groß, von denen sind einige im äußeren Bereich der Bucht verankert.

  

Weiter innen kommen unserem Anschein nach, sehr viele kleine Bojen die etwas eng bei einander liegen.

Wolfgang prüft nach dem Festmachen gleich mal die Lage vom Wasser aus. Anschließend meint er, der Verankerung nach können an den Großen Bojen Megayachten festmachen, für unsere Größe würden auch die kleineren Bojen reichen. Aber jetzt wo wir schon mal gut hängen und eh keine Megayachten in Sicht sind ist alles gut so. Kassierer ist noch keiner im Anmarsch, also wollen wir auch nicht mehr warten und uns waschen. Das Wasser mit seinen 22° fühlt sich im Moment für mich zwar immer noch „huch“ an, aber mit wenig Wind doch deutlich besser als gestern. Der Sonnenuntergang ist wieder ein Traum und die kleinen Bungalows haben in der Nacht auch ihren reiz.

 

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