Campinplatz-Besichtigung

Freitag 12.06.2020
45° 02,97 N 013° 41,13 E Log 3350,1 0 sm Boje 140 Kuna
W 24° L 23 ° Betr. Std. 541,5
Festland Campingbucht Veštar

Früh morgens ist alles ruhig und friedlich, die Campinggäste schlafen fast alle noch. Gegen 9:00 Uhr fährt der Kassierer ans Boot und möchte 140 Kuna Bojengebühr für letzte Nacht. Er ist sehr freundlich und nimmt gleich noch den Müll mit. So langsam steht auch mein Langschläfer auf. Da wir kein Brot mehr haben gibt es heute ofenfrische Brötchen dazu frisch gemahlenen Kaffee, oben an Deck im Sonnenschein.
So langsam beginnt jetzt auch das Leben am Ufer, etwas später machen sich schon die ersten Urlauber bereit, um mit ihren kleinen Böötchen in eine Badebucht zu fahren. Die kommen dann erst wieder gegen Abend zurück.
Stand-Up-Paddler und Kanuten erobern jetzt ebenfalls das Wasser.

Am kleinen Uferabschnitt neben dem kleinen Steg wird sechs Mann stark gearbeitet. Der ganze Strandabschnitt liegt voll mit Teilen dieser hässlichen, hüpfburgartigen Wasserspielplätze, die aufgeblasen werden müssen.

Als die riesigen Teile voller Lupft gepumpt waren, wurden sie aneinander gehängt und mit dem Jetski zu einer Boje gezogen und zwischengelagert, bis auch die anderen Teile soweit waren. Danach zog ein junger Mann die einzelnen Teilstücke mit dem Jetski Richtung Buchtmitte, wo schon seine Kollegen darauf warteten sie zusammen zusetzen.

  

Jetzt kommt auf den kleinen Anleger ein LKW mit kleinem Kran, der wird benötigt um ein kleines Boot vom Trailer aus ins Wasser zu heben.

Wie überall hier, wurde die letzten Tage in der Bucht eifrig geputzt, geschrubbt und hergerichtet, denn dieses Wochenende soll der Tourismus nach Corona offiziell wieder eröffnet werden.

Ich werkle gerade unter Deck als Wolfgang ruft: “Das musst du dir ansehen, da fährt einer Surfboard mit Antrieb!“ Da muss ich natürlich wirklich mal nachsehen, nicht dass der Arme einen Sonnenstich hat. Tatsächlich heizt ein Mann mit seinem Board, als würde er Wellenreiten. Genauso steht er auch drauf, manchmal sieht es auch aus, als würde er mit seinem Skateboard die Straße, in diesem Fall die Wasserstraße entlang fahren. Zwischenzeitlich legt er sich kurz mal zum Ausruhen auf sein Bord. Dann düst sein Board wieder los, er steht ganz entspannt drauf und fährt zwischen den Bojen zum Ufer. Dort nimmt er es hinter den kleinen Booten aus dem Wasser. Leider konnten wir nicht sehen wie das Teil genau aussah. Doch kurz darauf trug er auf seiner Schulter eine Art dickere, schwarz-weise Platte über den Campingplatz. Das war sicher der Akku von seinem Board. Wolfgang hat danach mal gegoogelt, so ein Board gibt s wirklich und kostet so ab 10.000,- €. Wohl nicht für jeden Geldbeutel geeignet.

 

Nachmittags haben wir unser Dinghi aufs Vorschiff gebracht, aufgeblasen, über den Relingzaun ins Wasser gelassen, und auch gleich den Außenborder montiert. Danach haben wir uns umgezogen und sind an Land gefahren. Dort gibt es einen Laden, das hat der Kassierer zu mir heute Morgen gesagt, den suchen wir jetzt.

Die Campinganlage ist riesig, was vom Wasser aus, durch die naturbelassenen Bäume und Büsche nicht zu erahnen ist. Wir fragen jemanden nach dem Weg, ganz einfach, wenn man kroatisch kann. Spass, das waren natürlich auch deutsche die wir gefragt haben, andere Nationalitäten haben wir noch nicht angetroffen, außer ein paar vereinzelte Österreicher. Wir laufen weiter an einem sehr großen Pool und an hunderten leeren mit kleinen Hecken umrandeten Parzellen für die Reisemobile, das man vom Wasser aus, auch nicht sieht.

Unterwegs betrachten wir noch, zumindest von außen die Bungalows.

 

Aber den Markt finden wir noch immer nicht, dann glauben wir ihn entdeckt zuhaben, aber es war nur ein fester Stand mit Obst, Gemüse und Käse. Der sah aber sehr einladend aus. Der Verkäufer fragt was wir denn wollen. Brot gibt es heute keines mehr, aber morgen früh öffnet der Bäcker nebenan, seinen Stand. Gut zu wissen, dann brauchen wir morgen nicht vor zu dem Markt laufen. Wir drehen um und gehen zu dem einzigen Lokal am Ufer essen.

Wie schon vom Boot aus zu sehen, sind die Tische schön weit auseinander gestellt. Die Hände sollen bevor man ins Lokal tritt mit dem bereitgestellten Desinfektionsmittel eingerieben werden.
Von der Terrasse aus hat man einen schönen Blick auf die Bucht.

   

Auf der Speisekarte gibt es meist deutsche Gerichte und diese alle ohne Beilagen. Nachdem wir gewählt hatten, kam unser Essen auf einem Holzbrett mit bedruckter Papierauflage. Wolfgangs Schnitzel sah darauf etwas einsam aus, so alleine. Die extra dazu frittierten Kartoffelspalten wurden separat auf einem „Papierbrett“ serviert. Bei mir, wie auch bei den anderen wenigen Gästen sah es ähnlich aus. Das essen war gut, aber für einen Campingplatz recht teuer. Familien mit Kindern werden hier wohl nicht sehr oft kommen. Wir jedenfalls nicht mehr.

Danach fahren wir zurück zu unserem Schiff, dort hängt Wolfgang noch das Dinghi an den Geräteträger, zieht es hoch und geht noch mal Baden. Er fragt nach der Wassertemperatur, weil es ihm so warm erscheint. Es waren jetzt 24°.

Schon wieder ist ein Tag vergangen.

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