Mittwoch 25. September 2013
44°46,59 N 013°54,98 E 22sm Log 1672,3 Wasser 21° Luft 27,5 °
Ab. 7.00 Uhr An 12.00 Uhr
Festland Istrien, Bucht Portic Ankern 7m
Als wir um 7,00 Uhr losfahren ist das ganze Schiff nass von der feuchten Luft. Der Wind bläst aus NO, genauso wie wir ihn brauchen. Als wir das Fahrwasser zwischen Losinj und Unije durchqueren, geht hinter der Insel Losinj gerade die Sonne auf.
Mit Raumwind und 5 Knoten fahrt geht es über den Kvarner. Die ruhige Fahrt nutze ich, um uns Kaffee zu kochen. Meinen Herd stelle ich kardanisch ein, so bleibt mein Wasserkessel ziemlich gerade auf der Gasflamme stehen. Wieder was Neues für uns, Frühstücken bei einer Überfahrt.
Eine ganze Weile Segeln wir so dahin, als der Wind wieder einmal meint, seine Richtung ändern zu müssen. Nun Segeln wir Am-Wind-Kurs, was heute überhaupt nicht schlimm ist, denn wir haben keine sonderlich großen Wellen. Weit Blicken kann man heute nicht, denn es ist total dunstig. Nach über der Hälfte der Segelstrecke, taucht in dem Dunst etwas großes Dunkles auf. Ich hole das Fernglas um nachzusehen was es sein könnte. Es ist ein riesiger Frachter, möglicherweise will er nach Rijeka in den Hafen.
Der Wind legt jetzt immer öfter eine Pause ein, bis er ganz aus bleibt. Da wir nur noch etwa 2 sm bis zu unserem Ziel haben, ist das nicht dramatisch. Wir freuen uns sowieso, dass wir bei der Überfahrt über den Kvaner so gutes Wetter hatten. In unserer ausgesuchten Bucht liegen mehrere Schiffe vor Anker und am Ufer sind für diese Jahreszeit noch relativ viele Badegäste anzutreffen.
Wir sitzen im Cockpit und beobachten das Geschehen um uns herum. Als mir am Ufer eine etwas merkwürdige Bootskonstruktion auffällt, an der ein junger Mann herumbastelt. Dieses Faltboot hatte einen Stab als Mast, zwei Bretter die als Wantenhalter dienten und sogar ein kleines Segel. Ich dachte ja, dass es ein Spielzeug für seine kleine Tochter ist, die bei ihm am Strand spielte. Nach einer Weile, sah ich die Beiden in dieser „Daniel Düsentrieb“-Konstruktion in der Bucht fahren. Ich fand es total herzig, die Beiden so „segeln“ zu sehen. Welcher Vater macht sich heutzutage noch so eine Mühe, um mit wenig Geld etwas zu bauen. Nach einer ganzen Weile „segelten“ die Beiden wieder zu ihrem Ausgangsort.
Heute Abend dient die Bucht vielen Booten als Übernachtungsmöglichkeit. Sie ist in deutscher und österreicherischer Hand. Das Wasser ist Spiegelglatt und als Dekoration sitzen scharenweise Möwen obendrauf, die hoffen dass irgendwo etwas Essbares über Bord geht.
Wieder geht ein herrlicher Tag zu Ende.