Mali Lošinj

Sonntag 25.06.2023
44° 31,98N 014° 28,01 E Log 15245 5,1 sm
Wasser 25° Luft 31° Betr. Std. 617,8
Lošinj Mali Lošinj Stadthafen

Um 6:30 Uhr war ich noch nie schwimmen, heute schon, denn frisch gewaschen werden wir bald losfahren. Gegen 7:30 Uhr heben wir unseren Anker und fahren eine Schleife hinaus aufs Meer, kehren dann um nach Mali Mali Lošinj. Wir hoffen dass uns etliche Schiffe entgegen kommen werden und im Stadthafen freie Plätze vorzufinden sind. Doch es tut sich nicht viel, nur die Müllabfuhr kommt uns entgegen.

Während der Einfahrt durch die lange Bucht von Mali Lošinj hängen wir unsere Fender an den Seezaun und legen unsere Festmacher bereit. Beim näher kommen sieht der Stadthafen noch recht voll aus.

Ganz langsam tasten wir uns ran, ob wir einen leeren Platz sehen können.

Am Ende eines Steges weiter hinten sehe ich dann einen Mann winken, der ein Einweiser sein könnte. Tatsächlich bietet er uns einen von außen kaum sichtbaren Platz zwischen zwei deutschen Seglern an. Kassieren wollte er noch nicht. Als unser Schiff gut festgemacht war, laufe ich los um Brot zu kaufen, frische Tomaten und Weintrauben kamen auch noch dazu. Wolfgang hält noch einen kurzen Plausch mit deutschen Seglern gegenüber, die gerade am losfahren sind, während ich das Frühstück mache.

Hier im Stadthafen Boot an Boot gedrängt, ist es sehr, sehr warm.

Als wir gemütlich in unserem Cockpit zum Frühstück sitzen, beginnt auf einmal allgemeine Aufbruchstimmung bei den meisten Bootsfahrern.

Beim Kassierer der jetzt kommt, heißt es jetzt bezahlen oder weiterfahren. Wir bezahlen, 54.00 € inklusive Strom und Wasser. Früher konnte man mal ohne Strom und Wasser buchen, doch jetzt gibt es nur noch das komplette Paket, sagt der Kassierer.

Während sich der neben uns liegende deutsche Segler auch fertig zum auslaufen macht, können wir auch noch kurz mit ihm reden.
Zusehends wird der Stadthafen leerer.

Wolfgang geht mal los und will mal schauen wo man die Tickets für Toiletten und Dusche bekommt.

Unterdessen sehe ich einen Mann in den nahen Müllcontainern nach Flaschen buddeln. Schnell entschlossen eile ich unter Deck, hole meine volle Tüte mit Pfandflaschen und gehe zu dem Mann hinüber um sie ihm zu überreichen. Er lächelt, bedankt sich und ich gehe zufrieden zum Boot zurück.

Kurz darauf kommt Wolfgang wieder. Er findet die Toiletten nicht und das Geschäft für die Tickets hat sonntags geschlossen, daraufhin fragt er den Kassierer. Dieser sagt nur, dass die Toiletten für die nächsten zwei Wochen geschlossen hat. Aha, dann halt doch auf die Bordtoilette.

Jetzt kommt ein Kellner mit Eiskarte auf den Steg gelaufen und bietet den Bootsfahrern an, ihnen ein Eis oder auch Cocktails direkt aufs Boot zu liefern und heute Abend auch ein Essen.
Wir wollen noch ein bisschen verweilen und dann auf die Suche nach einem Hut gehen.
Der Tourismus hat eigentlich schon begonnen, aber die vielen Lokale bleiben zum größten Teil leer. Fast vor jedem Lokal versucht ein Kellner die Leute ins Lokal zu locken. Das gefällt uns ja gar nicht.

Die Souvenirläden sind auch zum größten Teil noch geschlossen. Sogar in den Eisdielen herrscht gähnende Leere.
Wir suchen alle Läden auf die Hüte haben, aber es ist einfach nichts passendes dabei.
Nun möchten wir noch zu dem tollen Obst und Gemüsestand.
Gegenüber dieses Haus mit den wunderschönen Blüten.

Der Stand ist schon noch da, aber ziemlich abgespeckt und die Ware ist auch nicht so besonders, dafür aber der Preis. Den müssen auch die Einheimischen bezahlen, obwohl sie nicht viel verdienen. Zum Beispiel ein Kilo Weintrauben mit bereits braunen Stielen kostet 9 €.

Ich kaufe der Marktfrau ein paar genau geprüfte Kleinigkeiten ab, weil sie mir sehr leid tat. Über meinen Kauf hat sie sich auf deutsch bedankt und mir freudig noch einen guten, schönen Tag gewünscht.

Beim Lokal gegenüber gibt es heute Abend gefüllte Paprika, die es nur sehr sehr selten in Restaurants für Touristen gibt. Da gehen wir natürlich heute Abend hin.

So jetzt genug geschaut. Auf dem Weg zum Boot kommen wir an einer Eisdiele vorbei, auf deren Eistafel Spaghettieis steht, da kann ich leider nicht widerstehen. Als wir uns die Eiskarte dann ansehen, gibt es eine ganze Seite nur mit Spaghettieis, mit verschiedenen Früchten, Nüssen und Eissorten. Das hab ich noch nie gesehen.

Wolfgang wählt einen Schokobecher und ich natürlich das traditionelle Spaghettieis.

Das Eis war schon ganz gut, aber an unsere Kulmbacher Eisdiele kommt es lange nicht ran und bei Wolfgangs Schokobecher, waren einfach nur Rippen von einer Tafel Schokolade beigemischt. Wir wollen uns ja nicht beklagen, die Eisdielen hätten ja auch zu haben können. Aber man kann ja auch mal was vom eigenen Land loben.

Unser Bootssteg hat sich wieder gefüllt. Neben uns ein kleineres deutsches Segelboot. Auf den anderen leeren Plätzen in näherer Umgebung hängen jetzt nur meist Motorboote in verschiedenen Größen mit je einer schickimicki Crew. Eine davon, eine sehr große Segeljacht mit Holländern, lässt sich Cocktails ans Boot bringen. Dabei fällt beim übergeben der Gläser ihre nicht korrekt festgemachte Gangway ins Wasser. Ansonsten gehen sie mit dem anscheinend neuen Boot auch nicht besonders behutsam um, meint Wolfgang. Na ja jeder wie er möchte.

Hier ist es besonders warm, auch noch als wir am Abend in einer schönen Gasse doch noch einen Hut für mich kaufen.
Jetzt lebt so langsam die Stadt auf.
Wir laufen wieder die Straße etwas hoch zu dem Restaurant.

Auf einer Dachterrasse nehmen wir gemütlich Platz und können auch bald unser Essen bestellen. Als Vorspeise bekommen wir ohne Bestellung, ein Pizzabrot mit einer Fischpastete die hervorragend schmeckt.

Beim Bezahlen dürfen wir uns noch einen Schnaps aussuchen. Wir nehmen nach Empfehlung des Kellners einen Kruškovać weil der eher ein Likör ist und nicht brennt. Er serviert ihn mit Eis. Was sollen wir sagen der schmeckt uns überragend. Wir fragen nach der Sorte und der Kellner zeigt uns die Flasche wegen dem Etikett.

Mal sehen wo wir so einen bekommen. Im Laden in der Nähe hatten sie zwar welchen, aber nicht genau diese Sorte.

Wieder am Boot schnappt sich Wolfgang noch mal den Foto um ein paar Eindrücke von der Hafenumgebung festzuhalten.

Am späten Abend, können wir nur noch den Kopf schütteln wegen der Segelcrew. Wie diese zu dem schönen Boot, ohne jegliche Kenntnisse vom Schiff, Wind und Wasser kommen. Dafür fallen sie überall unangenehm auf. Nur der Kellner von nebenan hat sich über den Umsatz und das Trinkgeld gefreut. Da nimmt man solche Leute schon mal in Kauf.

Später machen sie noch etwas am Boot und holen sich jemandem von einem Nachbarboot zu Hilfe. Seither stinkt es nach Diesel.

Da freuen wir uns doch lieber über die schönen Fotos.

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