Familienbesuch

Montag 21.08.2023
44° 50,61 N 013° 50,58 E Log 15400 0 sm
W 28,8° L 33° Betr. Std. 638,5 Steg
Marina Veruda

So nach dem Frühstück bringen wir das Boot noch etwas in Ordnung, denn wir bekommen heute mal wieder Besuch. In Umag hat Wolfgangs Tochter mit ihrer Familie eine Ferienwohnung bezogen. Weil es heute gerade passt, werden sie mit dem Auto anreisen.
Am frühen Nachmittag fährt dann ein Auto mit Coburger Kennzeichen ganz langsam an unserem Steg vorbei, das sind sie.
Schnell eilt Wolfgang auf die Straße und holt sie ab, da sie ja nicht wissen wo wir liegen.
Alexa fragt gleich nach mir, weil ich nicht dabei war.
Gleich darauf kommen alle fünf über den Steg zum Boot gelaufen.
Nach der Begrüßung gibt es erst mal was zu trinken. Eugen hat sogar Bier aus der Heimat mitgebracht.
Dann möchten vor allem die Kinder das Schiff von innen anschauen, sie drängeln schon. Zunächst zeigen wir ihnen wie man die Stufen richtig hinunter geht, damit nichts passiert.
Alle sind begeistert wie viel Platz hier ist und was alles da ist.

Maik sagt: “Da ist ja ein Bett und ein Klo!“ und Alexa entdeckt gleich unser Maskottchen.
Nächste Besichtigungsstufe ist dann das Deck. Die Kinder sind gar nicht ängstlich als sie vor zum Bug laufen, im Gegenteil, wir müssen sie etwas bremsen, sonst fallen sie uns womöglich noch ins Wasser. Im Hafen kann das unter Umständen zu bösen Verletzungen führen.

Letztendlich interessieren sich alle für`s Boot und wir geben auch gerne Auskunft.

Vor lauter Boot schauen bekommen die Kinder Hunger und wir sind auch nicht abgeneigt.
Im Volaria sind wir kurzzeitig die einzigen Gäste, es ist ja auch erst später Nachmittag.
Nach der Stärkung gehen wir mal kurz zum Boot, holen unsere Badesachen und führen unsere Gäste zum Pool.

Wenig Leute, also super.

Unser Poolwart räkelt sich wieder auf seinem Liegestuhl und schaut auf sein Handy anstatt aufzupassen.

Im Wasser gefällt es uns Allen am besten.

Sogar Maik geht mit Schwimmreifen und Flügeln rein, obwohl er normalerweise nichts nasses betritt wo er nicht stehen kann.

Später können wir ihn sogar überzeugen, dass er sich fortbewegt, wenn er sich entspannt auf den Rücken legt, die Beine hoch nimmt und paddelt. Das gefällt ihm und er macht weiter. Alexa ist nicht Wasserscheu, die macht alles mit.

Keiner will aus dem Wasser, aber irgendwann ist halt doch mal Schluss.

Aufgeweicht verlassen alle das herrliche Nass. Unsere Gäste verabschieden wir am Auto, sie haben wieder ein Stückchen zu fahren, und wenn Alexa heute noch den Sonnenuntergang sehen will, müssen sie jetzt los.
Wir gehen zum Schiff, setzen uns ins Cockpit und lassen unsere nassen Badesachen trocknen, die wir noch anhaben.

Auf einmal sehe ich, dass ein Fischerboot ein anderes abschleppt.

Schnell sind wir uns einig, dass dieses das gesunkene Boot aus Banjole sein muss. Normalerweise fahren hier in der Marina keine Fischerboote dieser Größenordnung.

Schnell ziehen wir uns an, nehmen unsere Kameras und laufen über den Steg. Wolfgang sieht dass sich der Kran gedreht hat. Wahrscheinlich hängt das eingeschleppte Boot da dran und wird mit dem Kran auf einen Wagen gestellt, um es dann an einem passenden Platz abzustellen.

Als wir am Kran ankommen, hängt das Boot zwar noch an den Bändern, steht aber schon auf dem Transportwagen.

Von den Kranmitbarteitern wird noch mit dem Dampfstrahler gewaschen und an diversen Teilen herum gehämmert.

Das aus dem Rumpf tropfende Wasser riecht nach Diesel.
Ansonsten scheint das Schiff auch nicht in einen sonderlich guten Zustand zu sein.

Nach einer Weile ist es dann soweit und das Schiff wird von einem Kranmitarbeiter per Handsteuerung ganz langsam zum Trockendock transportiert.

Wir verfolgen alles ganz genau.
Als das Schiff an uns vorüber fährt und Wolfgang noch immer mit dem Foto in der Hand parat steht, ist das dem Mitarbeiter natürlich nicht entgangen.

Er bleibt kurz neben Wolfgang stehen und zeigt mit der Hand auf die Steuerbordseite des Schiffes, die wir in dem Gewimmel noch gar nicht gesehen haben.

Vorne am Bug sind notdürftig ein paar Holzplatten an die Seite des Schiffes genagelt worden. Darunter verbirgt sich ein sehr großes Loch.
Das ist also die Ursache warum das Schiff untergegangen ist. Doch welches Hindernis damit gerammt worden war, wissen wir noch immer nicht.
Ob es sich allerdings lohnen wird es noch mal in Stand zu setzen, lässt uns zweifeln.

Der Rumpf ist sowieso erheblich beschädigt, aber durch das Wasser wird auch die ganze Bordelektronik, der Motor und vieles mehr zu Schaden gekommen sein.
Das wird sehr wahrscheinlich den Wert des alten Kutters übersteigen.

Jetzt gehen die Mitarbeiter nach ihren Überstunden nach hause.

Da es jetzt schon spät ist, ist die Sonne nur noch ganz kurz zu sehen, das fangen wir auch noch mit ein.

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