Montag 13. Januar 2014
44°50,61N 013°50,57E
Marina Veruda
Wolfgang musste heute sein Indianerehrenwort halten und mit mir noch mal ins Aquarium nach Verudela fahren. Das Fort auf der Halbinsel Verudela war mal eine österreich-ungarische Kriegsfestung aus dem Jahre 1886.
In den alten Mauern und Gängen sind jetzt überall Aquarien aufgebaut.
In fünf Räumen gibt es Meerwasserbecken (ca. 600m²) mit der Fauna und Flora der nördlichen Adria. In etlichen weiteren Höhlen und Gängen findet man auch Fische und sonstiges Getier aus den anderen Weltmeeren
Gleich am Eingang steht ein quadratischer Würfel von einem Kubikmeter Inhalt. Wasser war keines drin, aber diese riesige Menge Salz, die in einem Kubikmeter Meerwasser enthalten ist. (38 Kg)
Ein paar Meter weiter geht es mal einen sehr langen und steilen Gang nach unten. Dort stehen zwei Terrarien mit je einem Leguan. Die verharrten so lange aus ohne sich auch nur ein bisschen zu bewegen, dass wir schon fast geglaubt hätten, sie wären nicht echt. Bis plötzlich der eine mal kurz seinen Kopf bewegte.
Weiter oben steht ein Mikroskop, da muss der wissenschaftliche Käpten natürlich auch mal forschen, was denn so alles an Kleinlebewesen im Wasser lebt. Vielleicht sucht er aber auch nur seinen Grippevirus.
In einem der nächsten Zimmern, wenn man sie so nennen darf, stehen sechs große weiße Bottiche.
Zwei davon sind leer. In den anderen ist je eine Meeresschildkröte, die entweder in einem Fischernetz verletzt gefunden oder von einem Boot angefahren wurden. Der einen fehlt sogar ein Bein. Sie wird wohl nie mehr ins Meer zurückkehren können. Denn jedes Jahr am 16. Juni zum Meeresschildkrötentag entlässt das ozeanische Institut wieder gesunde Schildkröten ins Meer. Die ca. 1.5 Jahre alte kleine Molly die man treibend gefunden hat, wird bestimmt auch mal mit dabei sein. Sie schwimmt in ihrem Becken und kommt immer wieder auf mich zu und streckt neugierig ihren kleinen Kopf zu mir heraus. Die anderen drei großen Schildkröten bleiben lieber unter Wasser.
Wir laufen den kaputten Steingang weiter zu einem Zimmer mit sehr kleinen Aquarien. Dort hängen fast regungslos gelbe und braune Seepferdchen an einer Art Korallenästen oder an den Wasserpumpen. Die kleinen Tierchen sind wunderschön.
So kommen wir auf unserem Rundmarsch auch zu einem großen Becken das auf den Boden steht und etwa 1.20m hoch und oben offen ist. Hier tummeln sich jede menge Katzen- und Glatthaie sowie verschiedenartige Rochen. Plötzlich schwimmt so ein Rochen auf mich zu und streckt seine Nase heraus.
So was hab ich noch nicht gesehen. Ich bin so konzentriertt beim Filmen und merke nicht wie rechts so ein größerer Katzenhai auf mich zukommt. Auch er hält seinen Kopf aus dem Wasser. Da wäre mir bald das Herz stehen geblieben, so erschrocken bin ich. Obwohl ich weiß, dass sie angeblich ganz harmlos sein sollen.
Es gab viel zu sehen, wie braune Zackenbarsche, Moränen, Krebse, Langusten und vieles mehr.
Als wir die dritten Stufen nach oben gehen, sind wir auf dem Dach des Forts. Alles eingebrochen und stark beschädigt. Allerdings hätten wir bei schönem Wetter eine gute Aussicht von hier oben haben können. Doch das Wetter war diesig.
Also gehen wir wieder runter. Dabei entdeckt Wolfgang, dass die Eisenträger der Decke total durchgerostet sind und jederzeit herunterbrechen können.
Die Besichtigung des Aquariums war schon ein kleines Abenteuer in diesem baufälligen Fort Verudela.
Wieder auf dem Schiff, machen wir uns daran und räumen unsere Gästekabine aus, die zur Zeit eher Stauraum für alles mögliche ist. Auch hier wollen wir das Bett verstärken. Das ist sehr aufwendig, weil hier alles sehr niedrig ist und man die meisten Schrauben auf dem Bauch liegend hinein schrauben muss.
Wieder was erledigt.