Samstag 31. Mai 2014
44°50,61N 013°50,57E Luft 24° Wasser 19°
Marina Veruda
Heute beginnen wir das Projekt Gen. Gen ist unser neuer Generator, mit ihm wollen wir unsere Stromversorgung verbessern. Als erstes schwenkt Wolfgang den Generator, an einer Leine gesichert, mit der Hand am Heck durchs Wasser. Es muss der exakte Platz dafür gefunden werden. Nicht zu dicht an der Badeleiter, auf jeden Fall an der Backbordseite aber nicht zu weit außen. Dann muss er weit genug ins Wasser hängen, darf aber auch beim Schwenken nirgends anstoßen. Bis der optimale Platz gefunden ist dauert es eine Weile.
Gegenüber in der Marina entdeckt Wolfgang ein kleines knallrotes U-Boot mit lustigen Meerestieren drauf. Das ist bestimmt wieder ein Highlight für die Touris.
So nun muss die Halterung angebracht werden, dazu halte ich die Befestigung außen ans Boot, während Wolfgang das Vergnügen hat sich als Schlangenmensch zu versuchen. Er muss sich wieder durch die Achterpiek zwängen, nur darf er sich heute noch ein bisschen mehr Verrenken als gestern beim Leck suchen. Zum Glück kann er die Befestigung durch das GFK ganz gut erkennen und sich den Platz für die Verstärkungsplatte anzeichnen. Dann klebt er diese zugeschnittene Holzplatte als Verstärkung mit Sikaflex von innen an die Rückwand der Achterpiek.
Jetzt müssen von außen die Löcher für die Befestigung gebohrt werden. Danach werden die Silentblöcke am Boot verschraubt. Die darauf befestigte Metallplatte müssen wir zum Probieren öfter an und Abschrauben und darauf achten dass wir keine Schrauben ins Wasser fallen lassen, denn die sind abgezählt.
Als das erledigt ist, bewaffnet sich Wolfgang mit einem Megabohrer um das Loch für die elektrische Verbindung zu bohren.
Von innen schiebt er nun das Kabel durch das gebohrte Loch und verbindet es mit der dafür vorgesehenen Buchse. Nun muss noch das Rohr an dem der Gen befestigt wird, etwas gekürzt werden. Da es schon spät ist befürchtet Wolfgang, dass es für diese Arbeit zu laut sein würde. Ich beruhige ihn. Marco putzt schon seit Stunden mit einem Kärcher sein Motorboot und ist immer noch nicht fertig, das ist auch nicht gerade leise. Also tragen wir unsere Sachen an Land, an die freie Stelle wo normal die Mistral liegt. Die ist heute gegen Mittag für eine Woche ausgelaufen.
Jetzt setzt Wolfgang seine alte Flieger Sonnenbrille auf (die haben wir als Notfall für Gäste) weil er seine Schutzbrille zu hause vergessen hat und beginnt am Steg das Rohr durchzuflexen. Noch ein bisschen die scharfen Kanten entgraten, fertig. Den Gen vorsichtig in das Rohr, das noch angeschweißt werden muss, stecken und erneut testen. Alles Bestens. Dafür haben wir den ganzen Tag benötigt.
Fürs Schweißen brauchen wir Bosko, der hier in der Marina einen Servie hat. Wir laufen mal vor zu seinem Container, vielleicht ist er ja noch da. Fehlanzeige, na ja bei uns zu hause arbeitet auch keiner mehr am Samstagabend um halb Acht. Wir laufen noch ein Stückchen weiter, als wir in einem Container einen neuen Grka Laden entdecken. Das ist jetzt aber eine schöne Überraschung. Brot haben sie leider keins mehr, aber Pivo gibt es noch.
Dann machen wir halt noch einen Pizzastop im Volaria. Wolfgang setzt sich schon mal an den Tisch während ich noch mal zur Toilette gehe. Als ich zurückkomme und mich hinsetzten möchte, meint er ich soll einen anderen Stuhl nehmen, denn es könnte hier ziehen. Erst verstand ich nicht, aber dann sah ich, dass neben uns am Tisch einer der beiden Männer mit einer Zigarre sitzt und sein Rauch zu mir herüberziehen könnte. Dann hat es aber leider Wolfgang erwischt. Na ja, er hat es ausgehalten. Als die beiden später aufstanden, tippte der Raucher der ein Schweizer war Wolfgang freundlich auf die Schulter und entschuldigte sich dafür, dass sein Rauch zu ihm herübergezogen war. Wir mussten alle lachen. Ob er Wolfgangs Wink der vorher an mich gerichtet war, gehört hat?