Sonntag 31. August 2014
44°32,00N 014°28,02E Log 2007,3 13 sm
Insel Losinj, Stadt Mali Losinj Luft 29° Wasser 24,5° Stadthafen
Unter bewölktem Himmel noch ein Schönheitsbad nehmen und dann Anker auf.
Leider haben wir heute schon wieder keinen Wind und wieder können wir uns die Uferregionen in aller Ruhe ansehen. Unser Ziel ist heute etwas gezwungenermaßen Mali Losinj, denn es ist Starkwind angesagt. Da wir auf dem Rückweg sowieso hierher wollten, ist es gar nicht so schlimm.
Als wir am frühen Nachmittag ankommen, ist der Stadthafen fast noch leer.
Jetzt freuen wir uns erst mal auf ein Eis. In einem Cafe, gleich gegenüber von unserem Steg, haben sie eine große Auswahl. Selten sind die Eiskugeln so groß. Eine Vorstellung in Eiskugel und Waffel jonglieren gibt es gratis noch dazu. Das Eis schmeckt so gut wie schon lange nicht mehr.
Wir schlendern noch ein bisschen herum, bis wir auf eine Lidl-Werbung aufmerksam werden. Wir folgen dem Pfeil und treffen tatsächlich auf einen großen Markt, der sogar Leergut zurücknimmt, was auf den Inseln ja nicht selbstverständlich ist. Da ich an Bord alle kroatischen Pfandflaschen und Dosen gesammelt habe, ist das eine gute Gelegenheit morgen alles abzugeben.
Bei einem herrlichen Marktstand kaufen wir ein paar Früchte.
Von unserem Boot aus, haben wir ein tolles Hafenprogramm.
Jetzt gegen Abend kommen die Schiffe am laufendem Band angefahren. Wir gucken natürlich bei ihren Anlegemanövern zu. Sehr oft müssen wir schmunzeln, oder uns auch sehr wundern, wie manche, das heißt eigentlich die meisten Skipper hier versuchen anzulegen. Es kann ja immer mal etwas schief gehen, aber bei so vielen Schiffen und das fast ohne Wind und mit Hilfe vom Hafenpersonal ist uns das schon ein Rätsel. Na ja interessant ist es allemal.
So, nach ein paar Stunden haben wir genug gesehen und wir machen uns auf den Weg ins Restaurant NINO zum Fischessen.
Etwas später setzte sich an unserem Nebentisch ein Pärchen, das zunächst auf französisch bestellt haben, sich später aber als Kroaten entpuppten. Der Mann davon stellt sein halbes Schnitzel zur Seite, der Kellner kommt und nimmt es mit. Wir glaubten er will es einpacken lassen. Weit gefehlt, jetzt kommt der Kellner mit einem Stück rohen Fleisch und zeigt es den Beiden. Nun beginnt eine Diskussion erst in französisch dann in kroatisch. Danach stehen die Beiden auf und gehen, aber ohne zu bezahlen.
Kurz darauf kommt der Kellner und sein Chef zu uns an den Tisch und schilden uns die Situation, die ihnen unerklärlich und sogleich peinlich war. Die Gäste hatten behauptet, das Fleisch ist schlecht. In der Küche wurde es probiert und für gut befunden. Seid über 28 Jahren, sagte der Chef, hatte er noch nie schlechtes Essen gehabt und zeigte uns sein Beschwerdebuch. Da stand drin „Alles bestens“ Ich versuchte ihn etwas aufzumundern und sagte: “ich würde das auch so rein schreiben“, was durchaus ernst gemeint war. Man kann nur hoffen, dass es keine Masche von den Beiden ist, um ihr Essen nicht bezahlen zu müssen.
Wir bezahlen unseren hervorragenden Fisch und gehen noch an den Hafen spazieren.
Wieder an Bord möchten wir eigentlich noch ein Glas Whisky an Deck in angenehmer Atmosphäre trinken. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Jetzt bricht ein richtiges Gewitter über uns herein. Urplötzlich sind die Straßen wie leergefegt und auf den vielen Booten verziehen sich alle unter Deck.
Der Käpten möchte sich das Ganze unter dem Bimini ansehen.
Bessere Luft hat er ja, denn unter Deck müssen alle Luken geschlossen werden und es herrscht schnell ein tropisches Klima.
Es dauert nicht lange und er kommt auch nach unten, denn jetzt haust das Gewitter mit bis zu 37 Knoten Wind. Wir sind heilfroh im Stadthafen zu sein.
Auf der Steuerbordseite sind zwei Leute auf ihrem Vorschiff und binden ihr Beiboot fest, denn es drohte wegzufliegen.
Plötzlich kein Regen mehr und es ist Windstill. Wolfgang sieht nach.
Er zieht die Gangway etwas höher, läuft dann auch aufs Vorschiff und ruft mir zu,“ Wir müssen unsere Muringleine straffen“. Wir beeilen uns. Kaum sind wir fertig, fängt es wieder an zu regnen. Schnell huschen wir unter Deck.
Das kann ja eine Nacht werden.