Donnerstag 04. September 2014
44°50,61N 013°50,57E Log 2050,9 29 sm
Marina Veruda Luft 27° Wasser 24,1° Liegeplatz
Es macht schon keinen Spaß mehr, wenn man morgens den Kopf aus dem Niedergang streckt und der Himmel ist noch immer voller Regenwolken.
Trotz der noch kräftigen Böen, verlassen schon einige Segler die Bucht.
Wir trinken erst mal in aller Ruhe Kaffee und warten auf den neuen Wetterbericht.
Nach einiger Zeit beginnt es zu regnen, dafür hat aber der Wind nachgelassen.
Laut Wetterbericht soll es gegen Mittag besser werden, dann wollen auch wir weiter.
Wir holen schon mal unser Beiboot mit Hilfe des Spinnakerfalls an Deck und binden es gut fest. Unser Bimini falten wir auch zusammen, da kein Sonnenschein aber möglicherweise nochmal kräftige Böen zu erwarten sind. Wir ziehen noch unsere Segeljacken an und dann kann es losgehen.
Da uns außerhalb der Bucht, der Wind genau auf die Nase bläst, setzen wir in der Durchfahrt Losinj-Unije erstmal keine Segel, sondern fahren die 4 Seemeilen mit Motor. Denn sonst müssten wir ständig kreuzen, aber dazu haben wir heute keine Lust. Die Wellen sind heute bei weitem nicht mehr so stark wie gestern, aber trotzdem noch recht ordentlich.
Die Italiener die heute morgen für eine Pause in die Bucht gekommen waren, fahren auch gerade in der Durchfahrt.
Der Skipper steht vorne am Bug seines Schiffes und richtet irgendwas am Segel. Mir wird ganz bange wenn ich da rüber schaue. Zum Glück ist er auch angeleint.
Kurz vor dem Kap meint Wolfgang, wir müssten noch zwei Kreise fahren und unseren nicht mehr funktionierenden Windanzeiger wieder kalibrieren. Wenn er piepst, funktioniert er wieder. Er piepst aber nicht, scheint aber trotzdem zu funktionieren.
So jetzt sind wir am Kap. Unsere Fahrtrichtung passt auch, also raus mit dem gerefftem Vorsegel. Das Großsegel brauchen wir nicht. Mit Halbwindkurs preschen wir los.
Mit fast 8 Knoten kommen wir gut voran.
Unterwegs kreuzt uns nur ganz knapp ein Frachter.
Als wir schon fast über dem Kvarner sind, kommt uns eine Rennyacht entgegen. Die hat bestimmt 30° Krängung, meint Wolfgang. Die Mannschaft sitzt schon als Gewichtstrimm oben auf der Luvseite. Im Gegensatz dazu sieht eine etwas langsamer vorbeiziehende Ketsch, aus wie ein Ölgemälde.
Nun sind wir an unserem Leuchtturm angekommen und mussten kein einziges mal die Segelstellung verändern. Zum umrunden des Leuchtturms und um weiter in Richtung Veruda zu fahren, müssen wir das Segel nur dichter holen. Wir brettern noch immer mit über 7 Knoten Fahrt dahin.
Erst kurz vor der Einfahrt zur Marina wird der Wind etwas weniger.
Wir bergen das Segel und hängen unsere Fender raus.
Da unsere Bootsnachbarn alle am Steg liegen, erleichtert es uns das Anlegen.
Wolfgang fährt wieder gekonnt in die Lücke. Vom Boot aus, lege ich mit dem Bootshaken beide Leinen über die Poller, dann bringen wir noch beide Muringleinen an und unser Schiff liegt wieder gut festgemacht an seinem Steg.
Als allererstes gehen wir uns erst mal Säubern. Als hätten wir schon ewig kein Süßwasser mehr, so sehr genießen wir unsere Dusche.
Anschließend gönnen wir uns im Volaria ein gutes Essen.
Später werkeln wir noch etwas am Boot und lassen unser Beiboot wieder zu Wasser. Ansonsten kommt das große Säubern erst morgen.